Beiträge zu Nationalsozialismus

Zeichnung aus "Zwei weibliche Halbakte"
2025/19 dschungel Der französische Zeichner Luz im Gespräch über den von den Nazis diffamierten Maler Otto Mueller

»Eine Geschichte, in der ich mich verstecke«

In seinem Comic »Zwei weibliche Halbakte« rekapituliert der französische Zeichner Luz die Geschichte des gleichnamigen Bildes von Otto Mueller. Im Interview im Kölner Museum Ludwig spricht er über Feindbilder, Rechtsextremismus und die Rolle des Künstlers zwischen historischer Verantwortung und individueller Freiheit.
Deutsche Soldaten nach ihrer Kapitulation in Trier, 4. März 1945
2025/19 Thema Die Alliierten trafen 1945 auf eine deutsche Bevölkerung, die keine Reue zeigte

Jungle+ Artikel Volk ohne Reue

Im besiegten Deutschland trafen die Alliierten auf eine Bevölkerung, die bis zuletzt gekämpft und gemordet hatte. Die mit der US-Armee reisenden Journalistinnen Lee Miller und Margaret Bourke-White sowie der Nachrichtenoffizier Saul Padover berichten von Begegnungen mit Deutschen, die zwar von den Nazi-Verbrechen wussten, aber keinerlei Schuldbewusstsein zeigten.
Im Kampf gegen die Nazis: jüdische Partisanen
2025/16 dschungel Stephan Lehnstaedt, Historiker, im Gespräch über seine Forschung zum jüdischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus

»Die etablierten Deutungen sind stark«

Stephan Lehnstaedt, Professor für Holocaust- und Jüdische Studien an der Touro University Berlin, schildert in seinem Buch »Der vergessene Widerstand« die verschiedenen Formen jüdischen Widerstands im NS-Staat und seinen Besatzungsgebieten. Dass die Opfer des Holocaust auch entschlossenen Widerstand geleistet haben, sei in der Forschung lange übersehen worden.
Marlene Dietrich sitzt zusammen mit einem Soldaten vorne neben der Kanone auf einem Panzer
2025/15 dschungel Die Schauspielerin und Sängerin als antifaschistische Truppenbetreuerin im Zweiten Weltkrieg

Jungle+ Artikel Marlene Dietrich an der Front

Im Auftrag der United Service Organizations (USO) reiste die Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich 1944 und 1945 nach Europa, um vor den alliierten Soldaten aufzutreten, die gegen Nazi-Deutschland kämpften. Der Journalist Reiner Burger erzählt in dem nun erschienenen Band »Marlene Dietrich an der Front«, unterstützt durch 124 zum Teil bisher unveröffentlichte Fotografien, die Geschichte von Dietrichs Truppenbetreuung.
Paranoia über »das internationale ­Judentum«. Ausschnitt aus einem deutschen Propagandaposter von 1941
2025/12 dschungel Der Unterschied zwischen Rassismus und Antisemitismus

Jungle+ Artikel Antisemitismus und weißer Rassismus

Was ist der Unterschied zwischen Rassismus und Antisemitismus? Der US-amerikanische Historiker Jeffrey Herf gibt in einem Kapitel seines neuen Buchs »Drei Gesichter des Antisemitismus« eine Antwort. Er stellt Verbindungen zwischen dem Rassismus der amerikanischen ­Sklavenhalter und dem Nationalsozialismus her, insistiert aber darauf, dass die Juden im faschistischen Deutschland vor allem als politische Subjekte verfolgt wurden – nicht als unterlegene halbmenschliche, sondern als mächtige in Feindschaft verschworene Rasse.
Pionierin der Undercover-Recherche. Die österreichisch-ungarische Journalistin Maria Leitner, hier 1930 in Surinam
2025/10 dschungel Maria Leitners Roman »Hotel Amerika« von 1930 erscheint in der Reclame-Reihe »Klassikerinnen«

Undercover im Hotel

In ihrem Debütroman »Hotel Amerika« stellte Maria Leitner die Lohnabhängigen in den Vordergrund. Das Buch von 1930, das mit zu den ersten gehörte, die die Nationalsozialisten 1933 verboten, erscheint nun in der Reclame-Reihe »Klassikerinnen«.
Aschau im Chiemgau, Alm mit Beflaggung, 1935
2025/10 dschungel Maria Anna Willer, Kulturwissenschaftlerin, im Gespräch über ihre Studie »Nationalsozialismus auf dem Dorf«

Jungle+ Artikel »In jeden Verfolgungsfall waren viele Menschen involviert«

Die Kulturwissenschaftlerin Maria Anna Willer untersucht in ihre Dissertation »Nationalsozialismus auf dem Dorf« Strukturen der Kontrolle und Verfolgung im regionalen Raum. Nach 1945 ist eine Kontinuität der Ausgrenzung insbesondere dort erkennbar, wo die Erinnerung an Opfer der NS-Verfolgung verdrängt wird.
Eine Fototafel auf dem Gelände der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau am Ort des Geschehens zeigt die Verbrennung der Leichen durch das Sonderkommando im Sommer 1944. Als die Krematorien überlastet waren, diente ein eingezäuntes ­Gelände mit Gruben als Verbrennungsort. Das Foto wurden von einem Sonderkommandoangehörigen aufgenommen
2025/09 dschungel Andreas Kilian erforscht die Geschichte der jüdischen »Sonderkommandos«

Jungle+ Artikel Berichte aus der Todeszone

Die erzwungene Kollaboration jüdischer Häftlinge in den Vernichtungslagern der Nazis wurde lange Zeit beschwiegen oder verzerrt dargestellt. Der Historiker Andreas Kilian forscht seit vielen Jahren über die Rolle der Sonderkommandos. Im Karl-Dietz-Verlag Berlin ist der von ihm kommentierte Bericht des Gerichtsmediziners Miklós Nyiszli über seine Tätigkeit im Krematorium von Auschwitz erschienen.
Leben im Würfelhaus. Die Architektur des Elternhauses und das gesellschaftliche Bedürfnis nach Verdrängung
2025/04 dschungel Der Essay »Das Würfelhaus« beschäftigt sich mit Architektur und Verdrängung des Nationalsozialismus in der Nachkriegszeit

Auf den Spuren des Verdrängten

Der Journalist Sebastian Moll versucht zu verstehen, wie aus einem von Hitler begeisterten Flakhelfer nach dem Krieg der brave Sozialdemokrat und engagierte Mitarbeiter einer gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft werden konnte, der sein Vater war.
Kritikerin des Christentums, Versteherin des Islam: Sigrid Hunke, 1990
2024/51 dschungel Die Neopaganin Sigrid Hunke war Vordenkerin der Neuen Rechten

Eine neue Religion für die Europäer

Sigrid Hunke reüssierte zunächst im Nationalsozialismus, um dann in der Bundesrepublik ihre Bücher, bereinigt um das Wort »Rasse«, in Massen zu verkaufen. Die Vordenkerin der Neuen Rechten hing dem Neuheidentum an, war Antisemitin und lehnte das Christentum bei gleichzeitiger Faszination für den Islam ab.
Ein Paar gegen das große Schweigen. Ingelore Prochnow wurde bei ihren Recherchen von ihrem Ehemann Klaus unterstützt
2024/50 Reportage Ingelore Prochnow wurde 1944 im Konzentrationslager Ravensbrück geboren, die Wanderausstellung »Trotzdem da« rekonstruiert ihre Biographie

Jungle+ Artikel »Ich hatte viele Mütter«

Ingelore Prochnow kam 1944 im Konzentrationslager Ravensbrück zur Welt und hat überlebt. Sie wuchs bei Pflege- und später bei Adoptiveltern auf, weil ihre Mutter sie verstoßen hatte. Das hat sie erst mit 42 Jahren erfahren, als sie begann, ihre eigene Geschichte zu rekonstruieren. Die ist nun Teil der Wanderausstellung »Trotzdem da«.