Beiträge zu Überlebende der Shoah

Lehrte 27 Jahre an der ­Sorbonne: Vladimir ­Jankélévitch, 1976
2025/10 dschungel Politische Interventionen für Israel, gegen die UN und gegen das Vergessen der Shoah

Jungle+ Artikel Der Geist des Widerstands

»Das Verzeihen ist in den Todeslagern gestorben« – mit diesem Satz begründete der französische Philosoph Vladimir Jankélévitch seine unnachgiebige Haltung gegenüber den Deutschen nach dem Nationalsozialismus. Seine politischen Interventionen in Form von Artikeln und Reden, in denen er über die Résistance, Antisemitismus und Rassismus und die Erinnerung an die Shoah schrieb, sind nun zum ersten Mal auf Deutsch erschienen. In den drei hier publizierten Texten stehen Jankélévitchs Engagement für Israel, gegen die Vereinten Nationen und gegen das Vergessen im Mittelpunkt.
Eine Fototafel auf dem Gelände der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau am Ort des Geschehens zeigt die Verbrennung der Leichen durch das Sonderkommando im Sommer 1944. Als die Krematorien überlastet waren, diente ein eingezäuntes ­Gelände mit Gruben als Verbrennungsort. Das Foto wurden von einem Sonderkommandoangehörigen aufgenommen
2025/09 dschungel Andreas Kilian erforscht die Geschichte der jüdischen »Sonderkommandos«

Jungle+ Artikel Berichte aus der Todeszone

Die erzwungene Kollaboration jüdischer Häftlinge in den Vernichtungslagern der Nazis wurde lange Zeit beschwiegen oder verzerrt dargestellt. Der Historiker Andreas Kilian forscht seit vielen Jahren über die Rolle der Sonderkommandos. Im Karl-Dietz-Verlag Berlin ist der von ihm kommentierte Bericht des Gerichtsmediziners Miklós Nyiszli über seine Tätigkeit im Krematorium von Auschwitz erschienen.
Gegründet 1950. Der Zentralrat der Juden während einer Sitzung in Hamburg, 1951
2025/08 dschungel Die Historikerin Zarin Aschrafi über die jüdischen Gemeinden in der frühen Bundesrepublik

»Die Mehrheit entschied sich für ein unsichtbares Leben«

Die Historikerin Zarin Aschrafi forscht zur deutsch-jüdischen Geschichte seit dem 19. Jahrhundert. Im Gespräch mit der »Jungle World« berichtet sie über den Wiederaufbau der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland nach dem Holocaust und deren Umgang mit dem Judenhass in der frühen Bundesrepublik.
Über den Krimmler Tauern in den Alpen nach Italien. Vom Verein Alpine Peace Crossing organiserte Gedenkwanderung im Jahr 2021
2024/51 Small Talk Vertreter:innen des Vereins Alpine Peace Crossing im Gespräch über die Flucht europäischer Juden 1947

»Sie wollten nach Israel«

Der »Verein für aktive Gedenk- und Erinnerungskultur – Alpine Peace Crossing« (APC) erinnert an einen wenig bekannten Teil der Nachkriegsgeschichte, als zahlreiche europäische Juden versuchten, nach Israel zu fliehen. Die »Jungle World« sprach mit Matthias Schreckeis, Eva Bammer, Jakob Gruber und Nadine Tauchner von APC über dessen Arbeit.
Unbedankter Aufklärer: Ludwig Marcuse im Jahr 1969
2024/38 dschungel Der Philosoph Ludwig Marcuse wurde vor 130 Jahren geboren

Jungle+ Artikel Im Einzelnen beginnt die Welt

Vor 130 Jahren wurde der Philosoph Ludwig Marcuse geboren. Bei dem Nietzsche-Experten, der vor allem Biographien schrieb und mit Max Horkheimer eine Freundschaft pflegte, stand das Individuum immer im Zentrum des Denkens. Mit Deutschland brach er nach dem Nationalsozialismus, der Studentenbewegung stand er kritisch gegenüber.
Zwei New Yorker in Polen. Edek Rothwax (Stephen Fry) und Tochter Ruth (Lena Dunham) lassen sich von Stefan (Zbigniew Zamachowski, v.l.) durchs Land fahren
2024/37 dschungel Julia von Heinz’ Roadmovie »Treasure« führt ins postsozialistische Polen

Taxi in die Vergangenheit

Ein ungleiches Vater-Tochter-Gespann wie aus »Toni Erdmann« sucht in Julia von Heinz’ melancholischem Roadmovie »Treasure« nach Spuren der Familiengeschichte im Polen nach dem Mauerfall. Die deutsche Regisseurin geht das Thema des transgenerationellen Traumas dabei mit etwas zu leichter Hand an.
Mahnmal in der Gedenkstätte des ehemaligen Auschwitz-Außenlagers Blechhammer, dem letzten Lager, in dem František R. Kraus interniert war
2024/37 dschungel Der wohl erste Bericht eines Shoah-Überlebenden liegt nun erstmals auf Deutsch vor

Jungle+ Artikel »Gas, Gas … und dann Feuer«

Es ist die wohl erste in Buchform erschienene Beschreibung der Konzentrationslager von einem überlebenden Juden: Bereits 1945 erschienen die Erinnerungen des tschechischen Journalisten František R. Kraus, der 1944 vom KZ There­sienstadt nach Auschwitz deportiert wurde und schließlich auf dem Todesmarsch fliehen konnte. »Gas, Gas, … und dann Feuer«, das nun erstmals auf Deutsch vorliegt, beginnt mit der Beschreibung von Theresienstadt und der Ankunft in Auschwitz.
Aufnahme von František R. Kraus aus dem Jahr 1946
2024/37 dschungel Tomáš Kraus, Verband jüdischer Gemeinden in Tschechien, im Gespräch über seinen Vater, den Auschwitz-Überlebenden František R. Kraus

»Er wollte Zeugnis ablegen«

Nach fast 80 Jahren ist František Robert Kraus’ auto­biographischer Bericht »Gas, Gas, … und dann Feuer« auf Deutsch erschienen. In dem bereits 1945 erstmals auf tschechisch veröffentlichten Buch schildert der Journalist seine Zeit in mehreren Konzentrationslagern. Sein Sohn Tomáš Kraus spricht mit der »Jungle World« über das Leben seines Vaters und die Stellung der Juden in der Tschechoslowakei.