Beiträge von Olaf Kistenmacher

Feindschaft gegen den jüdischen Staat sei zu einem ­Erkennungszeichen geworden, um die Zugehörigkeit zu einem bestimmten subkulturellen Milieu zu signalisieren, so Volkov. Internationalist Queer Pride, 27. Juli in Berlin
2024/31 Geschichte In den achtziger Jahren erkannte Shulamit Volkov die symbolische Funktion des Antizionismus

Jungle+ Artikel Kulturell codiert

Vor 40 Jahren attestierte die israelische Historikerin Shulamit Volkov der Israelfeindschaft von links einen Symbolcharakter, der Zuge­hörig­keit zu einer ideellen Gemeinschaft signalisieren sollte. Der israel­bezogene Antisemitismus ist seit dem 7. Oktober 2023 erneut das offensichtliche Bindeglied einer antisemitischen Querfront.
Frisch gekühlte Zwiebeltürme. Das Lichtbild der Münchner Frauenkirche aus dem Archiv des Deutschen Museums
2024/28 dschungel Eine Rezension des Buches »Licht, Bild, Experiment« von Cornelia Kemp

Alte Meister

Zwei Jahre bevor William Henry Fox Talbot 1839 seine »photogenischen Zeichnungen« vorstellte, soll der Mineraloge und Chemiker Franz von Kobell in München die Frauenkirche abgelichtet und auf Papier fixiert haben. Das Bild war schon bekannt, nicht aber, wie alt es tatsächlich ist.
Der Sozialismus würde zur Aufhebung der »Judenfrage« beitragen, meinte Otto Heller. Straßenszene aus dem Judenviertel in Warschau 1933
2024/11 dschungel Tom Navon legt die erste Biographie des Kommunisten Otto Heller vor

Im Angesicht der Katastrophe

Otto Heller schrieb als erstes KPD-Mitglied eine marxistisch-leninistische Abhandlung zur »Judenfrage«. Er floh vor Stalin, kämpfte bis zuletzt gegen die Nazis – und ist heute fast vergessen. Nun untersucht der israelische Historiker Tom Navon in seiner Biographie »Radical Assimilation in the Face of the Holocaust« die Auseinandersetzung Hellers mit dem Judentum.
Ben Richards (links) und Ludwig Wittgenstein
2024/03 dschungel From Wittgenstein with love – der Briefwechsel des Philosophen mit Ben Richards

Die Angst des Philosophen vor dem Glück

Die letzten fünf Lebensjahre Ludwig Wittgensteins waren geprägt von seiner Liebe zu dem um 35 Jahre jüngeren Ben Richards. Alfred Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Österreichischen Nationalbibliothek, hat die Korrespondenz unter dem Titel »›I think of you constantly with love … ‹« herausgegeben. Die Briefe des Philosophen an den Londoner Medizinstudenten und Arzt zeigen einen von Selbstzweifeln geplagten Menschen.
Jüdinnen und Juden fliehen aus der Jerusalemer Altstadt, August 1929
2023/48 Geschichte Bereits vor der Gründung Israels goutierte die KPD arabischen Judenhass

Antiimperialistischer Judenhass

Schon vor 100 Jahren glorifizierten die Kommunist:innen der Inter­na­tionale Pogrome und Massaker an Juden und Jüdinnen im Mandats­ge­biet Palästina durch Araber:innen als antiimperialistischen Widerstand. Die jüdischen Antizionist:innen der Kommunistischen Partei Palästinas mussten sich auf den Schutz durch die Haganah verlassen.
»Nebeneinander« von Georg Kaiser im Schauspielhaus Berlin. Das Volksstück erzählt die Geschichte eines Pfandleihers.
2023/43 dschungel Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KPD

Jungle+ Artikel Antisemitismus als »Klassenkampf«

In der KPD galt die Judenfeindschaft als Klassenfrage. In der »Roten Fahne«, dem Zentralorgan der Partei, gehörten antisemitische Aussagen dazu. Aber mit Rosa Luxemburg, Emma Goldman, Leo Trotzki, Clara Zetkin und Franz Pfemfert gab es auch in der Linken einflussreiche Persönlichkeiten, die sich dem Judenhass widersetzten.
Wladimir Lenin und Delegierte des 2. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale
2023/42 Disko Lenins Hinwendung zu den »unterdrückten Völkern« und ihre Wirkung bis heute

Weltpolitik als Fußballspiel

Russlands Überfall auf die Ukraine ist ein imperialistischer Krieg. Dennoch ist den Ukrainer:innen die Solidarität deutscher Anti­imperialist:innen nicht vergönnt. Die Frage nach der richtigen Imperialismusanalyse ist für das Schicksal der Opfer des russischen Angriffs erst einmal unerheblich.
Shlomo Lewin
2022/47 Inland Der Mord an Shlomo Lewin und Frida Poeschke vor 42 Jahren

Der verdrängte Judenmord

Der Mord an Shlomo Lewin und Frida Poeschke vor 42 Jahren spielte für die Wahrnehmung rechter Gewalt in Deutschland lange keine Rolle. Nun erinnert erstmals ein leitender Mitarbeiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung mit einem Buch an das Verbrechen.