Geschichte

Provozierte mit zweifelhaften Thesen: Slavoj Žižek bei seiner Rede auf der Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse, 17. Oktober
Geschichte Slavoj Žižek verbreitete auf der Frankfurter Buchmesse Mythen über die Nazis und Zionismus

Der Mythos von den Nazi-Zionisten

Slavoj Žižek Rede bei der Frankfurter Buchmesse hat viel Kritik hervorgerufen. Weniger beachtet wurde dabei sein Insistieren darauf, dass es heutzutage immer mehr rechtsextreme Unterstützer Israels gebe – wobei Žižek sogar einen der Hauptorganisatoren des Holocausts, Reinhard Heydrich, als Zionisten bezeichnete. Von mehr...
Erinnerung an die Opfer der Shoah
Geschichte Die jüdische Tradition, Zeugnis von der Gewalt gegen Juden abzulegen

»Survived to tell«

Noch während der Massaker durch die Hamas begannen Überlebende, Zeugnis von den Verbrechen abzulegen. Damit knüpfen sie auch an eine Tradition jüdischer Dokumentation von Verfolgung und Massenmord an. Von mehr...
Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, 1913
Geschichte Das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig war war ein völkisches Projekt, das architektonisch seinen ­Anspruch verfehlt

Völkische Träume aus Granit

Vor 110 Jahren wurde das Leipziger Völkerschlachtdenkmal eröffnet, das an den Sieg über Napoleon in den sogenannten Befreiungskriegen 1813 erinnern soll. Erbaut worden war es auf Initiative völkischer Deutschnationaler, heutzutage will die Stadt Leipzig es als Friedensdenkmal verstanden wissen. Von mehr...
Generalmajor Ariel Sharon (stehend) und die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir, 1973
Geschichte Erinnerung an den Beginn des Yom-Kippur-Kriegs gegen Israel vor 50 Jahren

Die Beinahe-Katastrophe

Im Yom-Kippur-Krieg 1973 entging Israel nur knapp seiner Vernichtung. Erinnerung an einen Krieg, den viele im Westen vergessen wollen und den die Israelis nicht vergessen können und dürfen. Von mehr...
Stahlarbeiter stürmen die Villa Hügel
Geschichte Der ehemalige Betriebsrat Theo Steegmann und seine Rolle beim Krupp-Streik in Duisburg-Rheinhausen 1987/1988

Die Hütte brennt

Ende der achtziger Jahre beteiligten sich Zehntausende an Streiks und Protesten gegen die Schließung des Krupp-Stahlwerks in Duisburg-Rheinhausen. Einer der Anführer des Arbeitskampfs, der damals 32jährige Betriebsrat Theo Steegmann, ist Ende Juli verstorben. Von mehr...
Lapua-Faschisten schlagen den Kommunisten Eino Nieminen am 4. Juni 1930
Geschichte Die faschistische Lapua-­Bewegung in Finnland entführte in den Dreißigern politische Gegner

Rückkehr der Blauschwarzen

Im Finnland der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre terrorisierte die faschistische Lapua-Bewegung ihre politischen Gegner, entführte reihenweise sozialdemokratische Parlamentarier und trieb die Regierung vor sich her, die eine Reihe antikommunistischer Gesetze erließ. Eine neue Partei in Finnland, die Sinimusta Liike (Blauschwarze Bewegung), bezieht sich positiv auf diese Vergangenheit. Von mehr...
Auf dem Erinnerungsgedenkstein an Anton de Kom in Amsterdam ist auch sein Elternhaus in Paramaribo dargestellt
Geschichte Der antikoloniale Schriftsteller ­Anton de Kom kam im KZ Neuengamme ums Leben

Kämpfer gegen Kolonialismus und Nationalsozialismus

Der Antikolonialist und NS-Widerstandskämpfer Anton de Kom aus Suriname soll in den Niederlanden mit einem nach ihm benannten Lehrstuhl geehrt werden. Er starb in einem Außenlager des KZ Neuengamme, doch sein Leben und Werk sind in Deutschland kaum bekannt. Von mehr...
Porträt Banderas amRathaus in Kyjiw während des Euromaidan am 14. Januar 2014
Geschichte Die Rehabilitierung von Nazi-Kollaborateuren in der Ukraine

Vater Bandera

Ein ukrainischer Sänger stimmte beim Christopher Street Day in München eine Hymne auf Stepan Bandera an. Die Rehabilitierung von Nazi-Kollaborateuren und Holocaust-Tätern ist jedoch ein Phänomen, das sich bei weitem nicht auf die ukrainische Geschichts­politik beschränkt. Von mehr...
In seinem Lippoldsberger Anwesen richtete Hans Grimm auch nach 1945 noch die Dichtertage aus
Geschichte Im Juni 1961 kam es auf den Lippoldsberger Dichtertagen zum Generationenkonflikt zwischen Rechtsextremen

Dichter in Lippoldsberg

Als Hans Grimm die Lippoldsberger Dichtertage nach 1945 wiederaufleben ließ, avancierte die völkische Veranstaltung zu einem wichtigen Treffen der sich neu konstituierenden extremen Rechten in der BRD. Der Versuch, dieses Treffen im Juli 1961 für eine internationale Vernetzung von jungen Rechtsextremen zu nutzen, scheiterte an einem Generationenkonflikt. Von mehr...
Ethel und Julius Rosenberg, nachdem eine Jury in New York sie für schuldig befunden hatte, 1951
Geschichte Vor 70 Jahren wurden Ethel und Julius Rosenberg in den USA wegen Spionage hingerichtet

Spionieren im Kalten Krieg

Vor 70 Jahren wurden Ethel und Julius Rosenberg in New York hingerichtet. Ihre Verurteilung wegen Atomspionage für die Sowjetunion wirft bis heute Fragen auf. Von mehr...
Französische Truppen während der Ruhrbesatzung in Essen am 11. Januar 1923
Geschichte 1923 versuchte die KPD, mit nationalistischer Propaganda Revolution zu machen

Verquere Fronten

Vor 100 Jahren begaben sich Vertreter:innen der KPD im rechts­extremen Milieu auf Stimmenfang. Damit hatten sie keinen Erfolg, förderten im Krisenjahr 1923 aber die nationalistische und anti­semitische Stimmung. Von mehr...
Propagandaplakat mit Erzbischof Hilarion Capucci, Beirut, ca. 1974
Geschichte Die mörderische Geschichte des christlichen Antisemitismus

Mit Kreuz und Katjuscha: Die Theologie des Terrors

In der Debatte über mittelalterliche »Judensau«-Reliefe wird ignoriert, wie virulent der christliche Antisemitismus bis heute ist. Seine Bedeutung für die Shoah ist weitaus größer als gemeinhin angenommen. Wie er auch den Hass auf Israel schürt, zeigt die atemberaubende Geschichte eines militanten, in Jerusalem wirkenden Erzbischofs. Von mehr...
Schild mit Porträt Igor Girkins
Geschichte Der Donbass kam erst im 18. Jahrhundert unter russische Herrschaft

Der blutige russische Frühling

Vor neun Jahren begann der Krieg im ostukrainischen Donbass. Zuvor marginale separatistische und russisch-nationalistische Organisationen, die oft aus Russland gefördert worden waren, spielten dabei eine wichtige Rolle. Von mehr...
Frauen und Männer des griechischen Widerstands
Geschichte In Griechenland wird der linke Widerstand gegen die deutsche Besatzung oft übergangen

Nationales Vergessen

Die Nationale Befreiungsfront EAM war die wichtigste und größte Organisation des griechischen Widerstands gegen die deutsche Besatzung. Unter der brutalen Okkupation gründete die EAM alternative Gemeinschafts­strukturen, Frauenvereine und Hilfsnetzwerke für jüdische Verfolgte. Der Antikommunismus der Nachkriegszeit hat diesen linken Widerstand lange Zeit nicht nur diskreditiert, sondern für die Verbrechen der Besatzungsmächte mitverantwortlich gemacht. Von mehr...
Wege des Warenhauses
Geschichte Von 1 000 bei Hema beschäftigten Juden überlebten unter deutscher Besatzung 263

Kaufhaus für alle

Aus dem gehobenen niederländischen Warenhaus De Bijenkorf ging 1926 Hema hervor, eine Kette von Kaufhäusern für ärmere Leute, die ohne Kaufzwang und mit niedrigen Einheitspreisen lockten. Unter der deutschen Besatzung wurde gegen die jüdisch geführten Familienbetriebe Stimmung gemacht, schließlich wurden sie »arisiert«. Von mehr...
Café in Erbil 2019
Geschichte Vor 20 Jahren begann der Irak-Krieg

Der Sturz einer Diktatur

Der Irak-Krieg kann in vielerlei Hinsicht als Fiasko bezeichnet werden. Er beendete aber mit dem Sturz Saddam Husseins eine der schlimmsten Diktaturen ihrer Zeit. Der Irak erlebte nach der Invasion auch Phasen der Stabilität und Demokratisierung. Von mehr...
Horkheimer, Adorno, Habermas
Geschichte Auf der Adriainsel trafen sich ab den Sechzigern Ostblock-Dissidenten und Vertreter der Kritischen Theorie

Ferien auf Korčula

Texte der Kritischen Theorie wurden von linken Dissident:innen des Ostblocks stark rezipiert und Intellektuelle beider Seiten standen miteinander in regem Austausch. So trafen sie sich mehrere Jahre hintereinander auf der jugoslawischen Insel Korčula und bemühten sich in ihrer Sommerschule um eine Relektüre von Marx. Von mehr...
Zwangsarbeiterinnen NS
Geschichte Im Zweiten Weltkrieg wurden Millionen sowjetische Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt

Verschleppt ins Reich

Drei Millionen Menschen aus der Sowjetunion mussten während des Zweiten Weltkriegs im Deutschen Reich Zwangsarbeit leisten. Das Ausmaß der Verbrechen an den »Ostarbeitern« wurde in Deutschland verdrängt, Entschädigungszahlungen wurden lange abgewehrt. Von mehr...
Prinz August Wilhelm von Preußen
Geschichte Der deutsche Adel kann auf eine lange Geschichte des Rechtsextremismus zurückblicken

Blaublütige Republikfeinde

Die Umsturzpläne des Rechtsextremen Heinrich XIII. Prinz Reuß wirken wie ein absurdes Operettenstück. Doch seine Festnahme wirft ein Schlaglicht auf die historische Verbindung des deutschen Adels mit Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus. Von mehr...
Karl Pfeifer Palmach
Geschichte Über seine Erinnerungen an die Staatsgründung Israels

Im Palmach

Der mit dem Simon-Wiesenthal-Preis ausgezeichnete Journalist Karl Pfeifer, Überlebender des Holocaust, kämpfte 1948 im Negev für die Unabhängigkeit des Staates Israel. Am 6. Januar verstarb er im Alter von 94 Jahren in Wien. Er verfasste zahlreiche Texte für die Jungle World, darunter auch eine Schilderung seiner persönlichen Erfahrungen während der Zeit der israelischen Staatsgründung (Jungle World 6/2010), die wir an dieser Stelle erneut veröffentlichen. Von mehr...