Die Rede von der Singularität des Holocaust schaffe »Opferkonkurrenz« und »Aufmerksamkeitskonflikte«: Michael Rothberg fordert in seinem Buch »Multidirektionale Erinnerung« ein neues Gedenken ein. Ein Vorbild findet er in den Debatten der fünfziger und sechziger Jahre. Das Wissen um die Besonderheiten der Judenvernichtung steht dabei im Wege.
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Die niederländische Eisenbahngesellschaft beschloss 2019, Entschädigungen für die Deportationen in Konzentrationslager zu zahlen. Die Bundesregierung und die Deutsche Bahn AG lehnen solche Zahlungen bisher ab.
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Das Gelände der ehemaligen »Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster« war ein Tatort des nationalsozialistischen »Euthanasie«-Programms und steht derzeit zum Verkauf. Erst nach öffentlichem Protest bekundete der bisherige Klinikbetreiber, die »besondere Geschichte des Standortes bei der Zukunftsentwicklung« einzubeziehen.
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Der spanische Republikaner Rafael Gómez Nieto schloss sich nach der Niederlage im Bürgerkrieg der alliierten Einheit »La Nueve« an. Diese war maßgeblich an der Befreiung von Paris beteiligt und kämpfte sich gegen die nationalsozialistische Wehrmacht und SS-Divisionen bis nach Berchtesgaden durch.
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Viele nationalsozialistische Verbrechen blieben ungesühnt, die Täterinnen und Täter unbehelligt. Am 8.Mai sollte auch das daraus resultierende »negative Eigentum« ins Gedächtnis gerufen werden.
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Am vorigen Wochenende hätten in der Gedenkstätte Frauenkonzentrationslager Ravensbrück die Gedenkfeierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Befreiung stattfinden sollen. Doch sie mussten wegen der Covid-19-Pandemie abgesagt werden.
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Der Bundestag hat die zwei bislang übergangene NS-Opfergruppen am Donnerstag vergangener Woche anerkannt. Auf die Schultern klopfen kann sich die deutsche Politik deswegen nicht.
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Die geschichtspolitischen Auseinandersetzungen zwischen den Regierungen Polens, Russlands und Israels spitzen sich zu. Der jüngste Höhepunkt war die Entscheidung des polnischen Präsidenten Andrzej Duda, nicht am 5. World Holocaust Forum in Israel teilzunehmen.
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Am 9. November gedenken antifaschistische Gruppen im Berliner Stadtteil Moabit der Pogrome vor 8o Jahren. Anschließend wollen sie sich an Protesten gegen eine rechtsextreme Demonstration beteiligen.
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Dovid Katz übernahm 1999 an der Universität Vilnius den neu geschaffenen Lehrstuhl für jiddische Sprache, Literatur und Kultur und gründete dort später das Jiddische Institut, das er bis 2010 leitete. Im von ihm gegründeten Webmagazin »Defendinghistory.com« befassen sich Autorinnen und Autoren kritisch mit der Geschichtspolitik Litauensund informieren über Geschichtsrevisionismus sowie rechtsextreme und nationalistische Aktivitäten in Osteuropa.
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In der Stadt Südliches Anhalt sorgt die Zukunft des Museums Synagoge Gröbzig für Streit. Ein örtlicher Mythos besagt, in der Reichspogromnacht hätten die damaligen Einwohner die Synagoge vor der Zerstörung bewahrt.
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