Beiträge zu München

SS-Standarten­führer Walter Rauff (rechts, 1945)
2023/46 dschungel Was zwei Agentenmorde im München der fünfziger Jahre mit milden Strafurteilen für NS-Verbrechen verbindet

Jungle+ Artikel Massenmörder als Gehilfen

Der Badewannen-Fall, der Mord an Bandera und die Milde gegenüber Nazi-Verbrechen. Bogdan Staschinski verübte im Auftrag der Sowjetunion zwei spektakuläre Morde im München der fünfziger Jahre. Am 19. Oktober 1962 wurde er wegen der Attentate auf Stepan Bandera und Lew Rebet in Karlsruhe zu einer Gesamtstrafe von lediglich acht Jahren ­verurteilt, da seine Tat nur als Beihilfe eingestuft wurde. Das Verfahren hatte große Bedeutung für die in den sechziger Jahren beginnenden westdeutschen NS-Prozesse. Schätzungen zufolge wurden 90 Prozent aller wegen Beteiligung an NS-Verbrechen Belangten als bloße Gehilfen verurteilt.
Räterepublik
2020/01 dschungel Ein Gespräch mit dem Historiker Michael Brenner über Antisemitismus in München nach 1918

»Die Trotzkis machen die Revolution und die Bronsteins zahlen den Preis«

1919 wurde in München die sozialistische Räterepublik ausgerufen, bereits kurze Zeit nach ihrer Zerschlagung aber galt Bayern als nationalistische »Ordnungszelle« und Hochburg der Nationalsozialisten. Der Historiker Michael Brenner schildert in seinem Buch »Der lange Schatten der Revolution« die Situation der Juden und die Angriffe der Antisemiten in München zwischen 1918 und 1923.
Eine Gedenkstätte für die von palästinensischen Terroristen bei den Olympischen Spielen 1972 in München ermordeten jüdischen Sportler, Ben Shemen, Israel
2022/42 Inland Deutschland hat den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, den es verdient

Heiteres Fernsehen

Einer der Olympia-Attentäter von 1972 erhielt 2 000 Euro für ein Interview, das er im Rahmen der Dreharbeiten zu der ARD-Dokumentarserie »Tod und Spiele – München ’72« gab. Dies reiht sich ein in eine Kette von antisemitischen Vorfällen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.