Der »winter of discontent« 1978/1979 mit seinen heftigen Arbeitskämpfen diente den britischen Konservativen als Argument für Deindustrialisierung und Deregulierung. Ein Blick zurück auf eine wirkliche Zeitenwende.
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Drei Millionen Menschen aus der Sowjetunion mussten während des Zweiten Weltkriegs im Deutschen Reich Zwangsarbeit leisten. Das Ausmaß der Verbrechen an den »Ostarbeitern« wurde in Deutschland verdrängt, Entschädigungszahlungen wurden lange abgewehrt.
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Der mit dem Simon-Wiesenthal-Preis ausgezeichnete Journalist Karl Pfeifer, Überlebender des Holocaust, kämpfte 1948 im Negev für die Unabhängigkeit des Staates Israel. Am 6. Januar verstarb er im Alter
von 94 Jahren in Wien. Er verfasste zahlreiche Texte für die Jungle World, darunter auch eine Schilderung seiner persönlichen Erfahrungen während der Zeit der israelischen Staatsgründung
(Jungle World 6/2010), die wir an dieser Stelle erneut veröffentlichen.
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Im Dezember 1990 erlaubte die albanische Staatsführung nach wochenlangen Protesten die Gründung unabhängiger Parteien. Damit wurde der Zerfall des Sozialismus in Albanien offiziell besiegelt. Doch die Euphorie der Wende wich bald dem Chaos der Transition.
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Ein Blick zurück aufs Jahr 2022, in dem Deutschland in der Vorrunde ganz ohne angedrohten Punktabzug wegen Zeigens der One-Love-Binde aus der Fußball-WM flog und Judenhetze als Kunst verkauft wurde.
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Ende August wurde in Basel unter Anwesenheit des israelischen Staatspräsidenten des ersten Zionistenkongresses vor 125 Jahren gedacht. Während bei der Jubiläumsfeier wenig Raum für Diskussionen blieb, zeigt ein Blick in die Geschichte, wie stark die zionistische Bewegung schon damals gespalten war.
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1922 gelingt es dem russisch-jüdischen Historiker Simon Dubnow, die Sowjetunion zu verlassen. Der Emigrant reist über Estland und Riga ins litauische Kaunas und von dort weiter nach Berlin, um sein Hauptwerk »Die Weltgeschichte des jüdischen Volkes« fertigzustellen. Als Hitler an die Macht kommt, flüchtet er am 23. August 1933 in die lettische Hauptstadt Riga, in der seine Familie lebt. Als im Juli 1941 die Deutschen Riga besetzen, wird der 81jährige Gelehrte in das Ghetto der Stadt verschleppt. Am 8. Dezember 1941 werden Simon Dubnow und Tausende weiterer Juden aus dem Rigaer Ghetto von deutschen SS-Angehörigen und lettischen Kollaborateuren ermordet.
Der hier abgedruckte Auszug aus dem achten Kapitel der Biographie »Simon Dubnow« behandelt die Zeit von Dubnows Ankunft in Estland im April 1922 bis zu seinem ersten Jahr in Berlin, wo er 1923 sorgenvoll den wachsenden Antisemitismus in Deutschland bemerkt.
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Der Verleger Darius Pocevičius kritisiert die Verhinderung von kritischen Debatten über litauische Geschichte, politische Selbstzensur und die Angepasstheit der Linken. Ein Gespräch über Bücher, die man in Litauen heute nicht mehr verkauft bekommt
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Über die Daugava, einen Strom der im heutigen Lettland in die Ostsee mündet, führte der Handelsweg in Richtung Schwarzes Meer, dessen Erschließung durch das Reich von Kiew als Auftakt der russischen Staatsgründung gilt. Tatsächlich aber entstand das Russische Reich durch ein Bündnis von Thron und Altar.
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Jedes Jahr findet in Riga der »Marsch der Legionäre« zum Andenken an die Veteranen der lettischen SS-Verbände statt. Auch Politiker der an der Regierung beteiligten Partei Nacionālā apvienība nehmen teil.
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Schwule Ikonographie, baltische Folklore und die Brutalität der Geschichte: In seinen multimedialen Arbeiten beschäftigt sich der Tallinner Künstler Jaanus Samma mit dem Alltag homosexueller Männer in Estland zu Zeiten der Sowjetunion und nach deren Zusammenbruch. Inzwischen, so Samma, habe sich vor allem in den Städten einiges zum Positiven geändert.
Interview
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Berühmt für seine im Hollywood der Fünfziger gedrehten Melodramen, zog sich der Emigrant Douglas Sirk nach seiner Rückkehr nach Europa in die Schweiz zurück. Das 75. Locarno Film Festival ehrt den Regisseur mit einer Retrospektive.
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Ein neuer Dokumentarfilm widmet sich dem israelischen Politiker Shimon Peres. Das bewegte Leben des ehemaligen Minister- und Staatspräsidenten, der das israelische Atomprogramm startete und einen nicht lang andauernden Frieden mit der PLO aushandelte, wird allerdings oberflächlich und konventionell erzählt.
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Wegen des Kriegs verändert sich auch die ukrainische Erinnerungspolitik. Waren die vergangenen Jahre von einer Abkehr von sowjetischen Mythen mit Bezug zum Zweiten Weltkrieg geprägt, wird nun versucht, diese gegen Russland in Anschlag zu bringen.
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Der russische Präsident Wladimir Putin bedient sich russischer und sowjetischer Geschichtsfragmente, um der Ukraine ihr Recht auf Unabhängigkeit abzusprechen. In der Ukraine sind eigene Geschichtsmythen entstanden, die den Kampf um nationale Unabhängigkeit preisen.
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