Beiträge zu Geschichte

Massengrab bei Estépar in der Provinz Burgos, ausgegraben im Juli/August 2014. Die 26 Opfer des Jahres 1936 wurden als Republikaner identifiziert
2024/29 Interview Emilio Silva Barrera, Vereinigung zur Wiedererlangung der historischen Erinnerung (ARMH), im Gespräch über Spaniens Umgang mit der Franco-Diktatur

»Es geht um die Deutungshoheit über die Vergangenheit«

Vor 88 Jahren, am 17. Juli 1936, begann der Spanische Bürgerkrieg. Ein Gespräch mit dem Soziologen Emilio Silva Barrera, Gründer der Vereinigung zur Wieder­erlangung der historischen Erinnerung (ARMH), über Spaniens Umgang mit dem Franco-Faschismus.
Frisch gekühlte Zwiebeltürme. Das Lichtbild der Münchner Frauenkirche aus dem Archiv des Deutschen Museums
2024/28 dschungel Eine Rezension des Buches »Licht, Bild, Experiment« von Cornelia Kemp

Alte Meister

Zwei Jahre bevor William Henry Fox Talbot 1839 seine »photogenischen Zeichnungen« vorstellte, soll der Mineraloge und Chemiker Franz von Kobell in München die Frauenkirche abgelichtet und auf Papier fixiert haben. Das Bild war schon bekannt, nicht aber, wie alt es tatsächlich ist.
Die erste weiträumige Judenverfolgung seit dem Mittelalter. Zeitgenössische Darstellung der Hep-Hep-Krawalle, Radierung von Johann Michael Voltz, 1819
2024/27 dschungel Die Judenfeindschaft von der Entstehung des Kapitalismus bis zum Frühsozialismus

Jungle+ Artikel Der Judenhass

2.500 Jahre Hass: Der Antisemitismus hat eine lange Tradition. In seinem Buch »Der Judenhass« zeigt der Historiker Sebastian Voigt chronologisch die Geschichte des Antisemitismus auf und konzentriert sich dabei auf die Entstehung seiner modernen Form im 19. Jahrhundert. So auch in dem Kapitel »Verschwörungen«, das »Die Judenfeindschaft von der Entstehung des Kapitalismus bis zum Früh­sozialismus« zum Thema hat.
Klare Kante gegen Islamisten. Von dem Banner, das nach dem 7. Oktober am Dach der Roten Flora angebracht wurde, fühlten sich wohl ein paar linke Hamas-Freunde provoziert
2024/24 Geschichte Die Rote Flora in Hamburg war seit der Besetzung des Gebäudes nie von Anti­imperialisten geprägt

Jungle+ Artikel Feindliche Übernahme gescheitert

Am 14. Mai klettern ein paar Leute auf den Balkon der Roten Flora in Hamburg und inszenierten für wenige Minuten eine symbolische Besetzung des autonomen Zentrums. In einer Erklärung berufen sie sich auf die ver­­meint­­liche antiimperialistische Tradition aus der Zeit der Besetzung des Hauses.
Während heftiger arabisch-jüdischer Kämpfe um die Kontrolle über Jerusalem am 3. Juni 1948 schickt eine explodierende arabische Granate eine Rauchwolke über die alte Stadtmauer (l.); Historiker Benny Morris, 2007
2024/23 dschungel Warum Rashid Khalidi kein palästinensischer Neuer Historiker ist

Der Krieg gegen die Geschichte

Im Frühjahr 2020 erschien das vielbeachtete Buch »The Hundred Years’ War on Palestine: A History of Settler Colonialism and Resistance, 1917–2017« des US-amerikanisch-palästinensischen Historikers Rashid Khalidi, in dem der Autor den Zionismus als Siedlerkolonialismus und Instrument des britischen und US-amerikanischen Imperialismus darstellt. Das Buch hat die US-amerikanische Debatte über den israelisch-palästinensischen Konflikt maßgeblich beeinflusst. Dabei, so kritisierte der israelische Historiker Benny Morris in seiner 2020 in der »Jewish Review of Books« veröffentlichten Rezension, enthält es eine vereinfachende und verzerrende Darstellung der Geschichte und unterschlägt wesentliche historische Fakten. Aus Anlass des Erscheinens der deutschen Übersetzung von Khalidis Buch (»Der Hundertjährige Krieg um Palästina: Eine Geschichte von Siedlerkolonialismus und Widerstand«) dokumentiert »Jungle World« mit Einverständnis von Verlag und Autor Morris’ ausführliche Kritik an Khalidis Deutung des Konflikts.
Studenten kosten die seltene Gelegenheit aus, auf der Straße zu protestieren. Demonstration vor der US-Botschaft in Peking, 8. Mai 1999
2024/21 Geschichte Die antiamerikanischen Proteste in China vor 25 Jahren, nachdem Nato-Bomben die chinesische Botschaft in Belgrad trafen

Jungle+ Artikel Die Geburt eines neuen Nationalismus

Als im Mai 1999 Bomben der Nato die chinesische Botschaft in Belgrad trafen, löste das in China heftige gegen die USA gerichtete Proteste aus. Diese wurden von der Regierung befördert, boten den Teilnehmern aber auch die seltene Möglichkeit, öffentlich zu protestieren. Es zeigte sich, dass im Kontext von Chinas vollständiger Integration in den Weltmarkt der antiwestliche Nationalismus erstarkt war.