Beiträge zu Zionismus

Während heftiger arabisch-jüdischer Kämpfe um die Kontrolle über Jerusalem am 3. Juni 1948 schickt eine explodierende arabische Granate eine Rauchwolke über die alte Stadtmauer (l.); Historiker Benny Morris, 2007
2024/23 dschungel Warum Rashid Khalidi kein palästinensischer Neuer Historiker ist

Der Krieg gegen die Geschichte

Im Frühjahr 2020 erschien das vielbeachtete Buch »The Hundred Years’ War on Palestine: A History of Settler Colonialism and Resistance, 1917–2017« des US-amerikanisch-palästinensischen Historikers Rashid Khalidi, in dem der Autor den Zionismus als Siedlerkolonialismus und Instrument des britischen und US-amerikanischen Imperialismus darstellt. Das Buch hat die US-amerikanische Debatte über den israelisch-palästinensischen Konflikt maßgeblich beeinflusst. Dabei, so kritisierte der israelische Historiker Benny Morris in seiner 2020 in der »Jewish Review of Books« veröffentlichten Rezension, enthält es eine vereinfachende und verzerrende Darstellung der Geschichte und unterschlägt wesentliche historische Fakten. Aus Anlass des Erscheinens der deutschen Übersetzung von Khalidis Buch (»Der Hundertjährige Krieg um Palästina: Eine Geschichte von Siedlerkolonialismus und Widerstand«) dokumentiert »Jungle World« mit Einverständnis von Verlag und Autor Morris’ ausführliche Kritik an Khalidis Deutung des Konflikts.
Jüdinnen und Juden fliehen aus der Jerusalemer Altstadt, August 1929
2023/48 Geschichte Bereits vor der Gründung Israels goutierte die KPD arabischen Judenhass

Antiimperialistischer Judenhass

Schon vor 100 Jahren glorifizierten die Kommunist:innen der Inter­na­tionale Pogrome und Massaker an Juden und Jüdinnen im Mandats­ge­biet Palästina durch Araber:innen als antiimperialistischen Widerstand. Die jüdischen Antizionist:innen der Kommunistischen Partei Palästinas mussten sich auf den Schutz durch die Haganah verlassen.
Provozierte mit zweifelhaften Thesen: Slavoj Žižek bei seiner Rede auf der Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse, 17. Oktober
2023/47 Geschichte Slavoj Žižek verbreitete auf der Frankfurter Buchmesse Mythen über die Nazis und Zionismus

Jungle+ Artikel Der Mythos von den Nazi-Zionisten

Slavoj Žižek Rede bei der Frankfurter Buchmesse hat viel Kritik hervorgerufen. Weniger beachtet wurde dabei sein Insistieren darauf, dass es heutzutage immer mehr rechtsextreme Unterstützer Israels gebe – wobei Žižek sogar einen der Hauptorganisatoren des Holocausts, Reinhard Heydrich, als Zionisten bezeichnete.
Kämpfer der Haganah
2023/24 dschungel Israels Gründung, der palästinensische Traum und die westliche Nachsicht. Auszug aus dem Buch »Der Kampf um Rückkehr«

Jungle+ Artikel Krieg führen

Noch bevor auch nur ein einziger Palästinenser aus seiner Heimat im Mandatsgebiet geflohen war, herrschte in der arabischen Welt bereits die Vorstellung vor, dass die jüdische Souveränität in der Region ein Verbrechen sei. Tatsache ist, dass niemand vertrieben worden wäre, wäre nicht der Krieg gewesen, auf dem die Araber selbst bestanden hatten; die Flüchtlingsfrage hätte es nicht gegeben ohne den Glauben der Araber im Geiste von Abd al-Qadir al-Husseini, dass »die Juden kein Recht auf dieses Land haben«. Über die Vorgeschichte des palästinensischen Flüchtlingsproblems.
Der Schriftsteller Joshua Cohen
2023/14 dschungel Joshua Cohens Buch »Die Netanjahus« oszilliert zwischen Campusroman und Autofiktion

Die unbrauchbare Vergangenheit

Joshua Cohens mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneter Roman »Die Netanjahus« erzählt von einem jüdischen College-Professor in den fünfziger Jahren, der eine berühmte Familie bei sich aufnimmt. Gekonnt spielt Cohen dabei mit Fragen nach dem Biographischen und der Autofiktion.