Drei Millionen Menschen aus der Sowjetunion mussten während des Zweiten Weltkriegs im Deutschen Reich Zwangsarbeit leisten. Das Ausmaß der Verbrechen an den »Ostarbeitern« wurde in Deutschland verdrängt, Entschädigungszahlungen wurden lange abgewehrt.
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Der Begriff Holodomor (Ukrainisch für »Tötung durch Hunger«) bezeichnet die vom sowjetischen Diktator Josef Stalin gezielt eingesetzte Hungersnot in den Jahren 1932 und 1933 in der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Um ihr Industrialisierungsprogramm zu finanzieren und ihre Macht in der Sowjetrepublik zu festigen, zwangskollektivierten die Bolschewiki die Landwirtschaft, legten der Bauernschaft unerfüllbar hohe Abgabequoten auf, bei deren Nichterfüllung sie ihnen Vorräte und Saatgut entzogen, und hinderten sie mit Gewalt an der Flucht in die Städte. Es starben rund vier Millionen Menschen. Seit 1991 kämpft die Ukraine für die internationale Anerkennung der Hungersnot als Völkermord. Der Bundestag hat Ende November mehrheitlich für den von den Regierungsfraktionen und der Fraktion der CDU/CSU eingereichten Antrag gestimmt, den Holodomor als Genozid einzustufen.
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In seinem 1983 veröffentlichten Aufsatz »De Moscou à Beyrouth. Essai sur la désinformation« beschreibt der französische Historiker Léon Poliakov den gesellschaftlichen Wandel, der zu einer immer offeneren und aggressiveren Agitation gegen Israel geführt hat. Er zeigt, wie sich die voreingenommene Ablehnung des Judenstaats als neue Ausdrucksform des antijüdischen Ressentiments etabliert hat und in der Gleichsetzung Israels mit dem »Dritten Reich« mündet. Sein Augenmerk gilt dabei dem Antisemitismus »von links«, vor dem Jean-Paul Sartre bereits 1953 gewarnt hatte. Auszug aus dem Buch »Von Moskau nach Beirut. Essay über die Desinformation«, das jetzt erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt.
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Der letzte Generalsekretär der KPdSU, der erste und letzte Präsident der UdSSR, Michail Gorbatschow, ist gestorben. Das Scheitern seines Versuchs, die Sowjetunion zu reformieren, geht alle Linke etwas an.
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Der Krieg in der Ukraine verschärfte in den baltischen Staaten die Konflikte um den Umgang mit der sowjetischen Geschichte. Vielerorts werden Denkmäler entfernt, die als Überbleibsel der sowjetischen Herrschaft gelten. In Riga sorgte der Abriss des monumentalen Denkmals an den Sieg über die Nationalsozialisten für hitzige Debatten.
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Fast 30 Jahre lang diente die Nato vor allem der Koordinierung multinationaler Militäreinsätze, nun führt die russische Aggressionspolitik zu einer Umorientierung.
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Die Nato war für die Türkei früher der Sicherheitsgarant gegen die Sowjetunion. Derzeit ist die kurdische Sezession die größere Gefahr und die Nato ein unattraktiver Bündnispartner.
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1945 wurde in Moskau Mark Donskojs Film »Die Unbeugsamen« uraufgeführt. Eine zentrale Szene wurde in Babyn Jar in Kiew gedreht, dem Schauplatz des größten einzelnen Massakers im Zuge des »Holocaust mit Kugeln«. Es war der weltweit erste Spielfilm, der die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg darstellt. Genau deshalb verschwand er in der Sowjetunion innerhalb kürzester Zeit in den Archiven.
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