Das am 7. Oktober 2023 von der Hamas begangene Massaker an Israelis ist eine Zäsur, schaut man sich die unverhohlen positiven Reaktionen von Linken und Progressiven darauf an – da sind sich die 30 Autorinnen und Autoren des Sammelbands »Siebter Oktober Dreiundzwanzig« einig. In den einzelnen Beiträgen wird versucht, die neuen Dimensionen des Antizionismus und der Identitätspolitik zu analysieren – und ihren Einfluss auf Universitäten und den Kunstbetrieb.
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Plakatieren, agitieren, demonstrieren: Anschaulich beschreibt Olga Benario die Kämpfe der jungen Kommunisten in Neukölln und anderen Berliner Arbeitervierteln der zwanziger Jahre. Verfasst wurden die Miniaturen im Exil in Moskau 1929.
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Die Islamische Republik Iran erfreut sich, trotz kontinuierlicher Vernichtungsaufrufe gegen die Juden und Israel und trotz der brutalen Niederschlagung aller Opposition, im Westen einer Beliebtheit, die zu einer Politik des Appeasement und gar zum Atomdeal führte. Aber auch in der radikalen Linken sowie der extremen Rechten lassen sich, teilweise aus denselben Gründen, Freunde des iranischen Regimes finden. Die Meister der Krise aus Teheran im Spiegel westlicher Reaktionen.
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Vom Sechs-Tage-Krieg über den Sinai-Krieg zur Zweiten Intifada und der iranischen Bombe: Seit der Staatsgründung muss sich Israel seiner Feinde erwehren. Auf militärische Auseinandersetzungen folgten regelmäßig Verhandlungen und Zugeständnisse an die arabischen Nachbarn. Die Diskussion, inwieweit der jüdische Staat den Forderungen der Gegenseite nachgeben oder ihnen militärisch begegnen soll und welches Maß von Gewaltanwendung dabei legitim ist, prägt die Geschichte Israels von Anbeginn. Ein Auszug aus dem Nachwort zu Benny Morris’ Monographie »1948. Der erste arabisch-israelische Krieg«.
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In den Straßen nördlich des Berliner Alexanderplatzes, im sogenannten Scheunenviertel, fand im November 1923 ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung statt. Vor allem in der Grenadierstraße konnte der Mob ungestört wüten. Eine unrühmliche Rolle spielte dabei die Polizei, die die Ausschreitungen zum Teil unterstützte. Die sogenannte »Ostjudendebatte« bereitete dem antisemitischen Pogrom den Boden.
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Eine junge Musikerin, ein Einlagenhersteller, ein Literaturagent – diesen illustren Figuren begegnet man in der phantastischen Welt von Chrizzi Heinens Buch »Tropicalia Passagen«. Im ersten Kapitel lernen die Leser Mila kennen, die als DJ in einer Bar arbeitet und sich Gedanken über Sounds und ihre Wirkung macht.
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Gorgo ist eine erfolglose Schriftstellerin, die dem Sexismus den Kampf angesagt hat. Mit ihren Freundinnen Louisa, Elma, Merve und Tine diskutiert sie unermüdlich, wie sich das internalisierte Patriarchat im Privaten auswirkt. Gemeinsam planen sie eine öffentliche Aktion, um die Alltäglichkeit von Sexismus und Rassismus in der Welt anzuprangern. Zur Einstimmung lassen sie sich von Torben nach Hannover bringen, um einen Vortrag über den Umgang mit Männergewalt zu hören. Auf der Rückfahrt stellt sich heraus, dass Torben noch immer nicht kapiert hat, was Intersektionalismus ist.
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An einem schönen Sommertag in einer mittelgroßen Stadt findet eine Wahl der besonderen Art statt. Die Wahl zum Kaiser der Obdachlosen, ausgetragen von der bunten Gruppe der wohnungslosen Bevölkerung der Stadt. Mit dem Versprechen auf Obdach und Unterkunft gelingt es Gerhard, nach eigenen Angaben ehemaliger Käpt’n zur See, die Abstimmung für sich zu entscheiden und seine Wählerschaft auf einen Weg zu führen, der in der Besetzung der Kirche mündet.
Aus Kapitel eins: »Die Wahl zum Kaiser«.
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Der 17jährige Benny findet durch Punk heraus, wie man auf sadistische Neonazis, Schlachten mit der Polizei und Spießertum reagieren kann – den Anstoß dazu gibt ein Kuss. Lars Werner porträtiert in seinem Debütroman »Zwischen den Dörfern auf hundert« die ostdeutsche Jugend der nuller Jahre zwischen Pogo, Drogen und Queerness.
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Acht Zeichnerinnen und Zeichner haben für den Band »Betreten auf eigene Gefahr. Schleimkeim-Songcomics« jeweils einem Song der Punkband aus der DDR ein kleines Denkmal gesetzt. Die Graphikerin Kerstin Gürke hat den Song »In der Kneipe Zur Trockenen Kehle« illustriert, der eine bierselige Nacht zum Thema hat.
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Die Bücherei des 21. Jahrhunderts ist keine stille Gruft. Sie ist ein Inferno. Teenies kreischen. Eltern plaudern. Bibliothekar:innen schreien. Alle telefonieren. Anfragen aller Art werden über Facebook gestellt. Gerne auch von der reiferen Generation.
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Cadavre Exquis (köstliche Leiche) ist ein von André Breton entwickeltes Spiel mit gefaltetem Papier, in dem es darum geht, einen Satz oder eine Zeichnung von mehreren Personen gestalten zu lassen, ohne dass der Mitspieler von den jeweils vorhergehenden Teilen der Arbeit Kenntnis erlangen kann. Ein so hergestellter Satz hat dem Spiel seinen Namen gegeben: »Le cadavre exquis boira le vin nouveau.« (Der köstliche Leichnam wird den neuen Wein trinken.) Der Kurator Hans Ulrich Obrist hat dieses Spiel in den vergangenen Jahren immer wieder gespielt – mit Didier Eribon, Édouard Louis, Pipilotti Rist, Gerhard Richter und vielen anderen Autoren und Autorinnen, Künstlern und Künstlerinnen. So sind an die 200 solcher Scribbles entstanden, die in dem Buch »Zusammen zeichnen« versammelt sind.
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Mit den Barbies der Nachbarmädchen spielen, aussehen wollen wie Madonna und immer wieder »Smells Like Teen Spirit«. Es ist eine fast normale Jugend in den neunziger Jahren, wäre da nicht die Dysphorie, die sich auch mit Alkohol und Drogen nicht betäuben lässt. Auszug aus dem ersten Kapitel von »Tranny«.
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Superyachten sind schwimmende Umweltsünden. Aber im Unterschied zu Kreuzfahrtschiffen stehen sie selten im Fokus der ökologischen Kritik. Wie sich eine Handvoll Superreicher ungestört auf dem Meer amüsieren kann. Auszug aus dem Essay »Superyachten. Luxus und Stille im Kapitalozän«.
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Rose Macaulays 1918 erschienener Roman »What Not. A Prophetic Comedy« gilt manchen als Vorläufer von Aldous Huxleys »Schöne neue Welt«. Aus dem Nachwort.
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