Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KPD

Antisemitismus als »Klassenkampf«

In der KPD galt die Judenfeindschaft als Klassenfrage. In der »Roten Fahne«, dem Zentralorgan der Partei, gehörten antisemitische Aussagen dazu. Aber mit Rosa Luxemburg, Emma Goldman, Leo Trotzki, Clara Zetkin und Franz Pfemfert gab es auch in der Linken einflussreiche Persönlichkeiten, die sich dem Judenhass widersetzten.
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Antisemitismus in der politischen Linken wurde nicht erst seit dem Sechstagekrieg 1967 kritisiert, als die westdeutsche Linke fast geschlossen eine Feindschaft gegen den jüdischen Staat pflegte, oder nach 1945, unter dem Eindruck der Shoah. Die Kritik des Antisemitismus in der Linken ist so alt wie das Problem selbst. 1862 schrieb Moses Heß, zeitweise Weggefährte von Karl Marx, in seinem Buch »Rom und Jerusalem«, »nicht nur bei Gegnern, sondern bei meinen eigenen Gesinnungsgenossen« habe er erlebt, dass sie »in jedem persönlichen Streite« zur »Hepwaffe« greifen würden. Mit dem Wort »Hepwaffe« stellte Heß einen Zusammenhang zwischen den Anfeindungen in seinem Umfeld und der antisemitischen Gewalt her, die sich seit dem Ausbruch in Würzburg 1819 über Mittel- und Osteuropa ausgebreitet hatte und die von »Hep-Hep«-Rufen begleitet war.

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