Der 1985 geborene französische Strafverteidiger Abel Quentin erzählt in seinem brillant-zynischen Gesellschaftsroman »Der Seher von Étampes« von den Fallstricken der Identitätsdebatten, Social-Media-Diskurse und Generationenkonflikte.
1933 floh die jüdische Journalistin und Schriftstellerin Gabriele Tergit (1894–1982) aus Berlin und begann mit der Arbeit an ihrem Roman »Effingers« über den Untergang des deutschen Judentums. Nun erscheint die Biographie dieser bedeutenden Schriftstellerin, die seit einigen Jahren wiederentdeckt wird.
Die zweite Staffel der Serienanthologie »Feud«, »Capote vs. The Swans«, nimmt den Streit zwischen dem Schriftsteller Truman Capote und seinen Freundinnen aus der High Society auseinander – und wirft dabei keinen glorifizierenden, aber einen nostalgischen Blick auf das New York der sechziger und siebziger Jahre.
Verkannt statt bekannt. Der Schriftsteller Frank Witzel legt mit »Meine Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts« ein Buch vor, das vor allem durch seine eigenwillige Perspektive auf das Schreiben überzeugt.
Paul Austers Herkunft und das Bewusstsein, als Jude im 20. Jahrhundert mit der Geschichte leben zu müssen, haben sein literarisches Werk stärker geprägt, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Ein Nachruf.
Der Band »Aus der Tiefe«, der vor allem Briefe von Oscar Wilde aus der Zeit seines Gefängnisaufenthalts enthält, zeigt den Dandy und Schriftsteller von einer neuen Seite: als politischen Aktivisten und Bewunderer von Jesus Christus.
In Mark Twains »Die Abenteuer des Huckleberry Finn« ist der Sklave Jim nur der Sidekick der Titelfigur. Percival Everett macht ihn in seinem Roman »James« zum Helden.
Deutlich mehr Frauen als bisher bekannt nahmen an den Treffen der Gruppe 47 teil. Nicole Seifert schildert die Geschichte des Literatenclubs aus weiblicher Perspektive.
Nature Writing ist zur literarischen Vorzeigekunst der Prediger des Anthropozäns geworden. Unter dem Modebegriff werden allerdings auch Werke subsumiert, die wie die Bücher von Esther Kinsky unbedingt lesenswert sind.
Erst im Dienste des Kommunismus, dann faschistischer Propagandist: Das Leben des deutsch-italienischen Schriftstellers und Dramaturgen Felix Gasbarra wird durch die Vatersuche seines unehelichen Sohnes Gabriel Heim rekonstruiert.