Beiträge zu Literatur

Forscher, Influencer, Aktivist. ­Albert Einstein, Rabbi Stephen Wise und Thomas Mann bei der Uraufführung des Antikriegsfilms »The Fight For Peace« am 10. Mai 1938 in New York
2025/03 dschungel Kai Sina untersucht Thomas Manns politische Interventionen

Der Aktivist vom Zauberberg

War Thomas Mann Aktivist, wie der Titel einer Studie von Kai Sina nahelegt? Der Literaturwissenschaftler liest das Werk des deutschen Autors als Dokument einer Integrität des Zögerns. In der ästhetischen Differenziertheit sieht er die Überschreitung ins Politische schon ­angelegt.
Dystopische Szenerie. Bilder aus dem österreichischen Stummfilm »Die Stadt ohne Juden« (1924) von Hans Karl Breslauer
2024/48 dschungel Hugo Bettauers Warnung vor dem Antisemitismus: Der Roman »Die Stadt ohne Juden«

Jungle+ Artikel »Die Stadt ohne Juden«

Hugo Bettauers bekanntestes Buch »Die Stadt ohne Juden. Ein Roman von übermorgen« (1922), in dem er schildert, wie sich Wien entwickeln würde, wenn alle Juden auswandern müssten, griff den in Österreich immer offensiver zutage tretenden Antisemitismus auf. Der Autor verstand seine Fiktion als Warnung und glaubte weiter an ein friedliches Zusammenleben. Mit einer Einordnung von Jorghi Poll.
Aktivismus im Anzug. Siegfried Unseld (r. ) neben Theodor W. Adorno (Mitte) und Heinrich Böll bei einer Protestveranstaltung zur Notstandsgesetzgebung am 28. Mai 1968
2024/47 dschungel Flaschenpost vom Verleger – die Briefe von Siegfried Unseld lesen sich wie ein Kommentar über die gegenwärtige Lage bei Suhrkamp

Es gibt keinen Wein bei Suhrkamp

Eine Auswahl von »Hundert Briefen« des Verlegers Siegfried Unseld spiegelt die intellektuellen Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik in den Jahren 1947 bis 2002. Angesichts des jüngsten Eigentümerwechsels des Suhrkamp-Verlags liest sich die Korrespondenz wie eine Flaschenpost.
Zettels Traum. Rainald Goetz in seiner Wohnung, 2024
2024/42 dschungel Rainald Goetz’ neues Buch »Wrong« – und ob es sein letztes sein könnte

Alles falsch

Zwölf Jahre musste man auf neue Bücher von Rainald Goetz warten, nun sind Theatertexte und die Anthologie »Wrong« erschienen. Aber der Schriftsteller, der immer dafür bekannt war, der Gegenwart hinterherzuhecheln, scheint mit dieser Gegenwart nicht mehr besonders viel anfangen zu können.
Es bleibt dabei: No Future
2024/42 dschungel Punk und New Wave haben keine Zukunft in Eckhart Nickels neuem Roman

Tiger auf Knien

Ein Buch über den Geist von New Wave, in dem Champagner geschlürft und nerdige Reden geschwungen werden: Eckhart Nickels satirischer Roman »Punk« kann sich ­Rebellion nur noch als Nostalgieveranstaltung vorstellen.
Hat viel mit ihrer Protagonistin gemein: die Autorin und Fotojournalistin Sara Klatt
2024/31 dschungel Die Schriftstellerin Sara Klatt schreibt in ihrem Debütroman über den jüdischen Staat

Mit Luftballons durch Israel

Kürzlich meldeten sich vermehrt jüdisch-deutsche Schriftstellerinnen zu Wort, eine von ihnen ist Sara Klatt. In ihrem Debütroman »Das Land, das ich dir zeigen will« beschreibt sie eine Reise nach Israel und erzählt von den Absurditäten und Gegensätzen, die das Land prägen.
Gabriele Tergit (2. v. l.) bei den Berliner Festwochen 1977 umgeben von Valeska Gert (ganz l.) und anderen Künstlern
2024/21 dschungel Die vor den Nazis geflohene Schriftstellerin Gabriele Tergit wird wiederentdeckt

In dreißig möblierten Zimmern

1933 floh die jüdische Journalistin und Schriftstellerin Gabriele Tergit (1894–1982) aus Berlin und begann mit der Arbeit an ihrem Roman »Effingers« über den Untergang des deutschen Judentums. Nun erscheint die Biographie dieser bedeutenden Schriftstellerin, die seit einigen Jahren wiederentdeckt wird.