Beiträge zu Wissenschaft

Aschau im Chiemgau, Alm mit Beflaggung, 1935
2025/10 dschungel Maria Anna Willer, Kulturwissenschaftlerin, im Gespräch über ihre Studie »Nationalsozialismus auf dem Dorf«

Jungle+ Artikel »In jeden Verfolgungsfall waren viele Menschen involviert«

Die Kulturwissenschaftlerin Maria Anna Willer untersucht in ihre Dissertation »Nationalsozialismus auf dem Dorf« Strukturen der Kontrolle und Verfolgung im regionalen Raum. Nach 1945 ist eine Kontinuität der Ausgrenzung insbesondere dort erkennbar, wo die Erinnerung an Opfer der NS-Verfolgung verdrängt wird.
Collage mit Ausrissen aus den Originalseiten des Übersetzungsmanuskripts (hier zur besseren Darstellung bunt eingefärbt), Foto von Jacques Derrida (1985) und dem Buch, das Rheinberger damals zugeschickt wurde: die Erstausgabe von »Grammatologie«, erschienen in der Weißen Reihe bei Suhrkamp
2025/09 dschungel Hanns Zischler und Hans-Jörg Rheinberger, Übersetzer, im Gespräch über Jacques Derridas »Grammatologie«

»Die Schrift ist kein Schatten der Sprache«

Jacques Derridas »De la grammatologie« von 1967 gilt als Grundlagenwerk des Poststrukturalismus. 50 Jahre nach dem Erscheinen der deutschen Ausgabe verfolgen deren Übersetzer Hanns Zischler (78) und Hans-Jörg Rheinberger (79) im Gespräch mit der Autorin und Performance-Künstlerin Olga Hohmann (32) und dem Journalisten Fritz von Klinggräff (65) Denkwege eines Buchs, das gerade im Nachmai für Erschütterungen sorgte, die bis heute nachbeben.
Hat ihr hohes Alter wohl eher ihrem Draht nach oben als der Naturwissenschaft zu verdanken: Die brasilianische Nonne Inah Canabarro Lucas gilt derzeit als ältester lebender Mensch
2025/03 dschungel Der Biologe Venkatraman Ramakrishnan informiert über die neueste Forschung zur Unsterblichkeit

Der diskrete Charme der Unsterblichkeit

Angetrieben von Superreichen, die wie im Fiebertraum der Unsterblichkeit nachjagen, boomt die ­Gerontologie. Der Strukturbiologe Venki Ramakrishnan hat in seinem Buch »Warum sterben wir?« den derzeitigen Stand der Forschung beleuchtet.
«Friede der Welt - Tod dem Imperialismus» ist nur ein Slogan, den Palästina Aktivisten bei der Besetzung des Hörsaals in der Alice-Salomon-Hochschule in Hellersdorf aus dem Fenster hängen haben. Die Leitung der Uni duldet die Aktion.
2025/02 Disko Die geplante Bundestagsresolution gegen ­Antisemitismus an Schulen und Hochschulen ist zu begrüßen

Wissenschaftsfreiheit durch Antisemitismusbekämpfung nicht in Gefahr

Die geplante Bundestagsresolution gegen Antisemitismus und Israel­feindlichkeit an Schulen und Hochschulen ist wegen des ­wachsenden Antisemitismus zu begrüßen. Befürchtungen, sie werde die Wissen­schaftsfreiheit einschränken, sind unbegründet.
Sag mir, wo du stehst. Der sogenannte Stand- oder Sprechort hat seit Jahrzehnten in der Linken Konjunktur
2025/01 dschungel Der Band »Feministische Epistemologien« versammelt allerlei relativistisches Denken

Göttliche Tricks

Gegen die Idee der Objektivität richtete sich das relativistische Denken, dem man auch in der feministischen Theorie in Anschluss an Donna Haraway begegnet. Ihr Postulat des »situierten Wissens« war prägend, wie die Anthologie »Feministische Epistemologie« zeigt – und zwar bis in die Gegenwart, in der es zum blinden Aktivismus anleitet.
Viele bunte Pillen werden verschrieben. Hauptsache, die Pharmaindustrie freut sich
2024/38 Inland Vielen Ärzten fällt es schwer, Fortbildung und Produktwerbung zu unterscheiden

Im Zweifel fürs Verzweifeln

So mancher Arzt hält sich für völlig unbestechlich. So ganz trifft das allerdings selten zu. Und selbst wenn, bleiben da noch die obligatorischen Fortbildungsveranstaltungen, bei denen nicht immer ersichtlich ist, inwieweit die Pharma­industrie sie beeinflusst. Eine gesundheitspolitische Kolumne.
Bilder im Comicstil
2024/36 dschungel Der analytische Philosoph Tim Henning verteidigt die Autonomie des Denkens

Fortgesetzte Revision

Linke pflegen ein schwieriges und nicht selten herablassendes Verhältnis zur Wissenschaft, was sich auch in Debatten über die Wissenschaftsfreiheit immer wieder zeigt. Der Philosoph Tim Henning hat nun ein Buch über die Frage geschrieben, ob moralische Kritik an wissenschaftlichen Thesen legitim sein kann.
Rabea Rogge mit ihren Mitastronaut:innen Chun Wang, Jannicke Mikkelsen und Eric Philips (v.r.)
2024/34 Hotspot Die Polarforscherin Rabea Rogge wird voraussichtlich die erste deutsche Frau im Weltall sein

Zu Höherem berufen

Noch in diesem Jahr soll vom Kennedy-Spacecenter eine Falcon-9-Rakete mit einer Dragon-Raumkapsel starten. Es soll die erste bemannte Mission auf einer polaren Umlaufbahn um die Erde werden. Mit an Bord: die erste deutsche Frau im Weltall - Rabea Rogge aus Berlin.
Nach der Besetzung an der Berliner Umboldt-Universität im Mai
2024/26 Small Talk Jakob, Gruppe Tacheles, im Gespräch über die Aufarbeitung der antiisraelischen Proteste an der HU Berlin

»Man darf die Gewaltbereitschaft nicht unterschätzen«

Im Mai besetzten israelfeindliche Aktivist:innen das Institut für Sozialwissenschaften der Berliner Humboldt-Universität (HU). Sie hinterließen rote Hamas-Dreiecke und andere antisemitische Schmierereien an den Wänden. Die neu gegründete Gruppe Tacheles – Solidarische Gruppe gegen Antisemitismus an der HU Berlin fordert die Universitätsleitung dazu auf, sich klar gegen Antisemitismus zu stellen und die Vorfälle aufzuarbeiten. Die »Jungle World« sprach mit Jakob* über das Selbstverständnis der ­Gruppe.
Verfassungsrechtliche Unkenntnis und politischer Machtmissbrauch? Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger steht in der Kritik
2024/26 Disko Administrative Maßnahmen gegen Antisemitismus sollten rechtsstaatlich sein

Stark-Watzingers Mittel zum Zweck

Staatliche und polizeiliche Maßnahmen gegen Antisemitismus sind legitim und notwendig, solange sie rechtsstaatlicher Prinzipien folgen. Ob das der Fall war, ist die entscheidende Frage bei der Diskussion über ein mögliches Fehlverhalten von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger.
Geistige Übernahme. An der Universität von Rom versammeln sich Studenten zum »Nakba-Tag« und beschuldigen Israel des Genozids
2024/21 Thema In Italien rufen Studierende zur »studentischen Intifada« gegen Israel auf

»Studentische Intifada« in Italien – und manche Unis knicken ein

In Italien rufen Studierende zur »studentischen Intifada« auf. Sie fordern den wissenschaftlichen Boykott Israels und erhalten dabei auch Unterstützung vieler der Lehrkräfte. Mancherorts geben die Universitätsleitungen dem Druck der Proteste nach und folgen den Forderungen. Es kommt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen proisraelischen und antizionistischen Demonstrierenden.