Artikel über Dekolonialisierung

Ramón Grosfoguel bei einem Vortrag im November 2012
dschungel Ramón Grosfoguel und die Delegitimierung Israels im Postkolonialismus

Historische Verrenkungen

Wie Judith Butler, seine berühmtere Kollegin an der kalifornischen Universität Berkeley, ist der dort lehrende Soziologe Ramón Grosfoguel der Ansicht, Israel habe sich den Angriff der Hamas selbst zuzuschreiben. Aber in seiner Solidarität mit den Feinden des jüdischen Staates geht er noch sehr viel weiter als Butler. Mit der Hinwendung zu islamistischen Positionen verrät die dekolonialistische Theorie auch den eigenen Anspruch auf Befreiung. Von mehr...
Gegner der Sklaverei. ­Dennoch wurde 2020 eine Statue des französischen ­Politikers Victor Schœlcher auf Martinique vom Sockel gerissen, auf den Sockel wurde geschrieben: »Proud to be ­colonised?«
dschungel Olúfẹ́mi Táíwò, Philosoph, im Gespräch über Dekolonialismus

»Es ist wie ein Fieber«

Seit Jahren ist »Dekolonisierung« der tonangebende Begriff in den Geisteswissenschaften. Der in Nigeria geborene und an der Cornell University im Bundesstaat New York lehrende Olúfẹ́mi Táíwò stellt in seinem 2022 erschienenen Buch »Against Decolonisation. Taking African Agency Seriously« die Grundthesen des Postkolonialismus in Frage. Im Interview mit der »Jungle World« spricht er über Unklarheiten und Sackgassen im Diskurs und die Infantilisierung Afrikas. Interview Von mehr...
Edward Said, als Wandgemälde an der San Francisco State University mit Felsendom und Golden Gate Bridge
dschungel Vor 45 Jahren erschien das Hauptwerk des Literaturwissenschaftlers

Edward Saids Orientalismus-These: Mittlerweile Mehrheitsmeinung

Im November 1978 erschien die Erstausgabe von Edward Saids Hauptwerk »Orientalism«. Mit seinen Thesen löste Said nicht nur eine bis heute nachwirkende Debatte über das westliche Verständnis des Nahen Ostens aus, sondern lieferte auch Stichwörter für diejenigen, die jüngst den Angriff der Hamas auf Israel als »dekolonialen Kampf« guthießen. Von mehr...
Eine antiisraelische Demonstration in Genf
Thema »Decolonize!« ist der zeitgenössische Code des eliminatorischen Antisemitismus

Protest und Pogrom

Unter denen, die weltweit die Taten der Hamas als Widerstand feiern, haben sich viele der sogenannten Dekolonisierung verschrieben. Gemäßigtere Vertreter des Konzepts versuchen, diesen Kampfbegriff durch Relativierung und das Beharren auf einer absurden Kontextualisierung über die Realität des Pogroms hinwegzuretten. Von mehr...
Francois Mitterrand und Thomas Sankara
Thema Manche Linke wollen den Militärputsch in Niger als antikolonialen Befreiungsschlag sehen

Partner der Putschisten

Die Orientierung der neuen Militärregimes im Sahel an Russland stößt bei einigen Linken auf großes Verständnis. Doch die antikoloniale Pose Russlands ist verlogen. Kommentar Von mehr...
Auschwitz
dschungel Kritik an Michael Rothbergs Studie »Multidirektionale Erinnerung«

»Lockerung der Verengungen«

Die Rede von der Singularität des Holocaust schaffe »Opferkonkurrenz« und »Aufmerksamkeitskonflikte«: Michael Rothberg fordert in seinem Buch »Multidirektionale Erinnerung« ein neues Gedenken ein. Ein Vorbild findet er in den Debatten der fünfziger und sechziger Jahre. Das Wissen um die Besonderheiten der Judenvernichtung steht dabei im Wege. Von mehr...
dschungel Quasireligiöse Elemente im derzeitigen Antirassismus

Der Katechismus der Antirassisten

Manche Spielarten des Antirassismus dieser Tage gleichen mehr einer religiösen Bewegung als einer kritischen Reflexion des Rassismus. Von mehr...
Silvia Rivera Cusicanqui
dschungel Die Texte der Theoretikerin der Dekolonisation Silvia Rivera Cusicanqui sind auf Deutsch erschienen

Antiakademischer Akademismus

Die bolivianische Soziologin Silvia Rivera Cusicanqui kritisiert die Regierung unter Evo Morales für ihre Inkonsequenz in Sachen Dekolonialisierung. Von mehr...