Artikel über Identitätspolitik

Höfliche Umgangsformen können absurd und aus der Zeit gefallen wirken, aber auch Ausdruck eines ­Miteinanders sein
Thema Rücksichtsloses Verhalten wird ­gerne mit revolutionärem Impetus gerechtfertigt

Verteidigung der Lüge

Ein Generationenbruch geht oftmals mit dem Kampf gegen alther­gebrachte Gepflogenheiten einher. Grundsätze eines respektvollen und freundlichen Umgangs miteinander im Namen revolutionärer Umbrüche zu verwerfen, ist hingegen wenig progressiv. Von mehr...
«Free Palestine from german guilt» (Befreit Palästina vom Deutschen Schuldgefühl) steht auf einem Banner während der Demonstration «Solidarität mit Palästina» vor dem Auswärtigen Amt
Thema Der Zusammenhang von Identitätsjargon und Antizionismus im Kunstbetrieb

Stimmen der Stimmung

Wer in der Debatte über die Berliner Antisemitismusklausel die Kunstfreiheit hochhält, meint damit in der Regel nur einen Freifahrtschein für antizionistische Aktivisten. Dabei birgt die Klausel die Chance, nicht nur den Antisemiten das Leben schwerer zu machen, sondern auch dem vom Identitätsfimmel durchdrungenen Kulturbetrieb insgesamt endlich etwas Neues abzuringen. Kommentar Von mehr...
Adorno und Horkheimer zufolge schildert Homers »Odyssee« den Zusammenhang von Triebkontrolle und Subjektivität
Thema Linke neigen immer ­stärker zur »Wir«-Form und verzichten auf individuelle Freiheit

Verzicht und Bezichtigung

Freiheit, so scheint es, ist heutzutage nur noch auf der Basis kollektiver Selbstbeschränkung zu erkämpfen. Aus der Sehnsucht nach der biederen Sippe, die sich zu diesem Zweck formieren soll, spricht vor allem die Überforderung, individuelle Freiheit überhaupt noch zu denken. Von mehr...
Schrieb ebenfalls über sein Leben als Sohn – allerdings ohne Garnitur. Der Schriftsteller Philip Roth
dschungel Was der »Zeit«-Essay von Fabian Wolff über den Journalismus und die Wahrheit verrät

Das Gewicht der unzähligen Ichs

Der Autor Fabian Wolff, der in den vergangenen Jahren durch antiisraelische Positionen aufgefallen war, verkündete kürzlich in der »Zeit«, er sei gar kein Jude, obwohl er bis dahin seine jüdische Herkunft oft ins Feld geführt hatte. Diese Geschichte offenbart nicht nur viel über die deutschen Befindlichkeiten, wenn es um Israel geht, sondern auch über die ­Faszination des »Sprechorts« im Journalismus. Von mehr...
Ein Gegendemonstrant hält ein Schild mit der Aufschrift "Nie wieder! Keine Bühne der AfD" und einem Bild von Björn Höcke (AfD)
Thema Die AfD kann in Ostdeutschland an rassistische und völkische Einstellungen anknüpfen

Identitätspolitik Ost

Die AfD ist keine originäre Ostpartei, trifft in Ost­deutsch­land aber auf ein besonders günstiges gesellschaftliches Klima. Kommentar Von mehr...
Jella Haase spielt in der Netflix-Spionageserie »Kleo« eine ­tschekistische Agentin
Thema Die DDR dient als hippe Kulisse für Serien über die Wende

Streaming GDR

In einer Reihe neuer Serienproduktionen von »Kleo« bis »Sam – ein Sachse« werden retrotopische Klischeewelten der DDR entworfen. Sächselnde, oberlippenbärtige Jogginganzugträger sind Protagonisten von Spionagegeschichten und ulkigen Alltagsanekdoten. Von mehr...
Ehemaliges Lebensmittelgeschäft in Bahrendorf
Thema Ostdeutsche sind im Durchschnitt ärmer als Westdeutsche

Der Boom im Osten blieb aus

Menschen in Ostdeutschland sind bis heute öfter arm, werden schlechter bezahlt und haben weniger Eigentum als im Westen. Dazu haben auch politische Entscheidungen beigetragen, entscheidend war aber, dass eine umfassende Modernisierung der ostdeutschen Industrie nach der Wiedervereinigung keine Profite versprach. Von mehr...
Rückseite einer Jacke mit der Aufschrift "Natürliche Härte -  geboren im Osten"
Thema Die sogenannte Ostidentität hat neue Fürsprecher

Ostdeutsche Unschuld

Die Ehrenrettung des »Ossis« scheint ein neues Feld von Identitätspolitik zu werden. Einige Autoren wollen mit vermeintlichen »Fremdzuschreibungen« und Mythen über Ostdeutsche und die DDR aufräumen und fordern Wertschätzung der »Ostidentität«. Von mehr...
Ein Mann mit Turban sticht auf einen am Boden Liegenden ein
dschungel Omri Boehm pocht in seinem neuen Buch auf universalistische Werte

Im Namen aller anderen

Mit Kant und Abraham gegen die Identitätspolitik: Der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm fordert in seinem neuen Buch »Radikaler Universalismus« eine Rückbesinnung auf allgemeingültige Werte – vor allem wenn es um und gegen Israel geht. Von mehr...
Die »Goldene Kartoffel« des Vereins »Neue Deutsche Medienmacher*innen«
Disko Verdient die deutsche Debatte über Identitätspolitik eine »Goldene Kartoffel«?

Es geht um die Kartoffel

Am Samstag hat der ­Verein Neue deutsche Me­dien­macher*innen e. V. »die Debatte über ›Identitätspolitik‹ in bürgerlichen Medien« mit der »Goldenen Kartoffel« ausgezeichnet, einen Schmähpreis für besonders schlechte Berichterstattung über Deutschland als Einwanderungsland. Zu Recht? Disko Von mehr...
Interview Femke Lakerveld, Schauspielerin und säkulare Linke, im Gespräch über Religionskritik und Kulturrelativismus in den Niederlanden

»Ich bin für Solidaritätspolitik statt Identitätspolitik«

Die junge Autorin Lale Gül aus Amsterdam hat einen autobiographischen Roman über ihr konservatives, muslimisches Herkunftsmilieu ­geschrieben.

Interview Von mehr...
Alexanderplatz
dschungel Identitätspolitik als Voraussetzung emanzipatorischer Fortschritte

Es geht um alles

Identitätspolitik ist nicht nur eine Reaktion auf Diskriminierung und Marginalisierung, sondern auch die Basis für radikale Politik. Von mehr...
Amanda Gorman bei der Amtseinführung Joe Bidens
dschungel Der Streit über die Übersetzung von Amanda Gormans Gedicht

Bahnbrechende Banalität

Die Farce um die Übersetzung von Amanda Gormans Gedicht zeigt, dass die postmoderne Identitätspolitik dabei ist, sich selbst zu zerlegen. Von mehr...
dschungel Debatte um die Gründerin der queerfeministischen Buchhandlung »She said« in Berlin

Dramolett im Buchladen

Für die identitätspolitische Aufladung der Debatte über den queerfeministischen Berliner Buchladen »She said« hat die Buchhändlerin Emilia von Senger selbst die Steilvorlage geliefert. Von mehr...
James Lindsay und Helen Pluckrose
dschungel Cynical Theories«, eine Kritik an postmoderner Theorie

Zynisch statt kritisch

Bekannt wurden Helen Pluckrose und James Lindsay 2018, als sie unter Pseudonym US-amerikanischen Zeitschriften einige Hoax-Artikel unterjubelten. In ihrem nun in den USA erschienenen Buch »Cynical Theories« ergründen sie den Ursprung und die Auswirkungen postmoderner Theoriebildung. Von mehr...