Die Unterstützung des Westens für die Islamische Republik Iran

Säkularer Islamismus?

Die Islamische Republik Iran erfreut sich, trotz kontinuierlicher Vernichtungsaufrufe gegen die Juden und Israel und trotz der brutalen Niederschlagung aller Opposition, im Westen einer Beliebtheit, die zu einer Politik des Appeasement und gar zum Atomdeal führte. Aber auch in der radikalen Linken sowie der extremen Rechten lassen sich, teilweise aus denselben Gründen, Freunde des iranischen Regimes finden. Die Meister der Krise aus Teheran im Spiegel westlicher Reaktionen.
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Der US-Politologe Francis Fukuyama landete einen publizistischen Coup, als er im Sommer 1989 verkündete, das Hegel’sche »Ende der Geschichte« sei gekommen – es verwirkliche sich allerdings weder im preußischen Staat noch im Kommunismus, sondern im Sieg der westlichen Liberal­demokratie über den Realsozialismus. Religion und Nationalismus waren die beiden einzigen globalen Phänomene, denen Fukuyama noch ein – wenn auch äußerst begrenztes – Störpotential gegen den Siegeszug liberalkapitalistischer Modernität einräumte. Mehr als 20 Jahre nach den Anschlägen des 11. September 2001 in den USA haben sich die Konstellationen des von Fukuyama stolz verkündeten »Endes der Geschichte« anscheinend umgekehrt. Die von ihm als letzte schwache Spoiler des Siegeszugs der Liberaldemokratie identifizierten Faktoren, religiöser Fundamentalismus und Ethnonationalismus, sind von der Peripherie ins Zentrum des Geschehens gerückt.

Wie kommt es nun, dass ausgerechnet das Regime Iran vom Westen immer wieder mit diplomatischen Avancen bedacht wird, anstatt nachhaltig kritisiert, boykottiert oder gar mit militärischen Antworten auf seine Angriffe bedroht zu werden?

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