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Sozialismus oder Barbierei

Barbies pinke Utopie erhitzt die Gemüter

Krawall-Barbie. Von China bis Saudi-Arabien: Greta Gerwigs Film »Barbie« ist ein Welterfolg. Sein Spott über das Patriarchat empört insbesondere in zahlreichen islamischen Ländern Minister und Geistliche. Kuwait, Algerien und andere Länder haben den Film verboten, im Libanon beanstanden der Hizbollah nahestehende Politiker, er werbe für Homosexualität. Auch Altacht­undsechziger-Eltern verbannten die Barbie-Puppe aus den Zimmern ihrer Töchter – weil sie ein unrealistisches Schönheitsideal verkörpere. Das aber stammt eher aus dem Konkurrenzzwang zur Selbstoptimierung.

Im dschungel läuft:

Besitzansprüche. In Ira Sachs’ Künstlerkomödie »Passages« dreht sich alles um Liebe, Macht und Eigentum.

Thema

Hannah WettigWeltweit empören sich Antifeministen über den »Barbie«-Film, in zahlreichen islamischen Ländern wurde er verboten
Elke WittichWie es mit Barbie-Puppen möglich wurde, sich neu zu erfinden
Linn VerteinAda Borkenhagen, Psychoanalytikerin, im Gespräch über Schönheitsideale und den »Barbie«-Film
Tobias PrüwerPink ist eine schwule Farbe

Inland

Pascal BeckDer Jahresbericht über antisemitische Vorfälle in Hessen beleuchtet die Auswirkungen der Documenta
Johannes SimonIn Berlin wird über die Kriminalität im Görlitzer Park in Kreuzberg diskutiert
Ralf FischerVor drei Jahren versuchten sogenannte Querdenker den Reichstag zu stürmen
Guido SprügelDie Bundesregierung will das Budget für die psychosoziale Betreuung Geflüchteter kürzen
Peter BierlDer Widerstand gegen den Ausbau der Tesla-Fabrik in Brandenburg wächst
Lea TewesDie eklatante Unterfinanzierung von Frauenhäusern

Ausland

Thomas BergerThailand hat einen neuen Ministerpräsidenten, der dem Militär genehm ist
Katja WoroninaDer Chef der Wagner-Gruppe stirbt bei Flugzeugabsturz in Russland
Bernhard SchmidDie Zukunft der Söldnertruppe Wagner in Afrika
Udo WolterDas iranische Regime strebt ein noch strengeres Hijab-Gesetz an
Leander F. BaduraDer anarchokapitalistische argentinische Präsidentschaftskandidaten Javier Milei ist populär
Yelizaveta LandenbergerVor den Wahlen in der Slowakei erweisen sich prorussische Ansichten als weitverbreitet

dschungel

Jens WinterEine Kritik an Michel Decars neuem Roman »Kapitulation«
Gabriele Summen, Maurice SummenEin Bericht aus Marseille, der Hochburg von Street Art, Bouillabaisse und Strandpartys
Theodor HerzlJakob Hinrichs zeichnet die Mode des Radfahrens, wie Theodor Herzl sie vorhergesehen hat – ein tolles Tandem
Elke WittichKatzenbabyessen, Knieprobleme und Katzenhilfe
Holger Heiland Der neue Film von Ira Sachs ist ganz auf seinen Hauptdarsteller Franz Rogowski zugeschnitten
Andreas MichalkeDer Einzelhandel im Wandel und die Bedeutung des Bergmannkiez für das Internetgeschäft
Maik Bierwirth Kevin Rowland und seine Band Dexys sind aus dem Ruhestand zurück
Jens KastnerAntonio Gramsci und seine Überlegungen zur politischen Rolle der Landarbeiter im Süden Italiens
Marco KammholzOlaf Knellessen, Heini Bader und Fabian Ludwig, Betreiber des Psychoanalyse-Podcasts »Traumstation«, im Gespräch

Reportage

Katja WoroninaIn Jekaterinburg ist sowjetische und russische Vergangenheit präsent

Interview

Marcel MalachowskiMartin Schirdewan, Bundesvorsitzender von »Die Linke«, im Gespräch über die Krise der Linkspartei

Wirtschaft

Markus StröhleinAudio-Streaming-Dienste erhöhen ihre Preise

Disko

Peter KorigFür Solidarität mit der Ukraine werden Antikolonialismus und Antiimperialismus neu belebt

Antifa

Felix SiekertDie Nazi-Partei »Der III. Weg« gewinnt in Berlin an Bedeutung
Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Sport

Boris MayerDie Wheelchair Football League wächst

Hotspot

Moritz TübbeckeArianna Meloni, die Schwester von Italiens Ministerpräsidentin, steigt politisch auf
Julia HoffmannDigitale Überwachung im Homeoffice

Small Talk

Jens WinterDaniel Diekmann, Interessengemeinschaft Habersaathstraße, im Gespräch über den Kampf der Bewohner eines Blocks in der Habersaathstraße um ihre Wohnungen

Homestory

Jungle WorldHubert oder Helmut Aiwanger? Auch der »Jungle World«-Redaktion sind weder Jugendsünden noch Flugblätter fremd – allerdings waren sie bei ihr ganz anderer Art