Beleidigen will gelernt sein – Battle-Rap ist die Institution im HipHop, die das möglich macht. Der Autor Rafael Schmauch, der selbst jahrelang als Battle-Rapper aufgetreten ist, hat ein Buch über die Szene in Deutschland geschrieben.
In seiner jüngst erschienenen Dissertation »Illuminati, Rothschilds, Zionisten« untersucht Jakob J. Baier Antisemitismus im deutschen Gangsta-Rap. Mit der »Jungle World« sprach er über die Ursprünge in den USA, den Männlichkeitskult der Szene und den nicht so heimlichen Neid, der die Rapper Juden hassen lässt.
Der Rapper Kosha Dillz ist einer der wenigen HipHop-Künstler in den USA, die in ihrer Musik ihr Jüdischsein thematisieren und offen für Israel eintreten. Seine 150.000 Follower bei Instagram hat er nach dem 7. Oktober mit Videos unterhalten, in denen er als Bürgerjournalist Teilnehmer von Palästina-Protesten auf der Straße und an der Columbia-Universität interviewt und ihre Ahnungslosigkeit offenlegt. Die »Jungle World« sprach mit Kosha Dillz über Kreativität, das Musikgeschäft, Donald Trump und Widerstandsfähigkeit.
Der US-Rapper und Produzent Jpegmafia besticht auf seinem neuen Album »I Lay Down My Life for You« mit halsbrecherischen Flows mit Elementen aus Punk, Noise und Industrial zu einem wunderbar chaotischen Sound. Inhaltlich erweist er sich als frauenfreindlich und ist stolz auf die Zusammenarbeit mit dem antisemitisch auffällig gewordenen Kanye West.
Der stockreaktionäre Rapper Médine trat auf den Sommeruniversitäten der französischen Grünen und von La France insoumise auf. Um ihn vor Kritik zu schützen, versteigen sich linke Politiker zu bizarren Vergleichen.
Ein Literaturpreis für einen Rapper? Das legte zumindest der Titel der Tagung »Gebt OG Keemo den Büchner-Preis!« nahe, die Ende März in Berlin stattfand und auf der literaturwissenschaftliche Perspektiven auf Deutschrap diskutiert wurden. Die Organisatorin Julia Ingold sprach mit der »Jungle World« über den Ausnahmerapper Lord Folter, die »Exotisierung der subalternen Erfahrung« und deutsch-jüdischen Rap.
Loyle Carner hat mehr zu bieten, als sein Ruf als britischer Vorzeigerapper vermuten lässt. Auf seinem neuen Album »Hugo« berichtet er über Männlichkeit, Vaterschaft und Rassismus.
»Universal Credit«, das Debütalbum des britischen Rappers Jeshi, erzählt vom prekären Leben als Wettlauf gegen die Zeit und verzichtet konsequent auf Ermutigung.
Ein bisschen Gangsta, ein bisschen Chanson, viel antikolonialistische Rhetorik: Der Schweizer Islamwissenschaftler Tariq Ramadan hat ein Rap-Album veröffentlicht. Auf »Traversées« ruft er zum Befreiungskampf auf. Aber wer will sich das eigentlich anhören?
Danger Dan, Rapper und Mitglied der Antilopen Gang, mit bürgerlichem Namen Daniel Pongratz, hat auf seinem neuen Soloalbum »Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt« das Klavier für sich entdeckt. Mit der »Jungle World« sprach er über seinen Auftritt bei Jan Böhmermann, seine Kritik an der Polizei und Liedermacher, die ihn inspiriert haben.
Für seine unzähligen Projekte erdachte sich der Rapper Madlib immer neue Pseudonyme und Künstlernamen. Auch mit anderen Musikern arbeitete er immer wieder zusammen – für sein neues Album »Sound Ancestors« mit dem Elektromusiker Four Tet
Wegen antisemitischer Anfeindungen stieg Ben Salomo aus der Rap-Szene aus. Nun treten von ihm kritisierte Rapper bei Demonstrationen der »Coronarebellen« auf, die von Verschwörungsmythen und Antisemitismus geprägt sind.