Mit dem Vorwurf des Whataboutism und dem Strohmann-Argument haben in den öffentlichen Debatten der vergangenen Jahre zwei Argumentationsfiguren an Beliebtheit gewonnen, die rhetorische Kniffe der Gegenseite entlarven wollen. Allerdings eignen sich beide auch wunderbar dazu, sich selbst jeder Kritik zu entziehen.
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dschungel
Eine Kritik an Cynthia Fleurys Studie »Hier liegt Bitterkeit begraben«
Cynthia Fleurys Theorie des Ressentiments verscherbelt Adorno, Freud und Améry an Frantz Fanon.
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Rund ein Vierteljahrhundert vor dem Erscheinen der »Schwarzen Hefte« zeigte der Religionsphilosoph Klaus Heinrich die Kontinuität zwischen dem philosophischen Werk und der Nazi-Begeisterung Martin Heideggers auf. Wie Heinrich in seinen Ausführungen vor Studenten der FU Berlin 1990 den Philosophen überführte, lässt sich in dem jetzt erschienenen Band der Reihe »Dahlemer Vorlesungen« nachlesen.
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Spinoza war der Denker der modernen Demokratie, Nietzsche kritisierte diese. Diesen Gegensatz untersuchte der Philosoph Jean Yhee für seine Dissertation, die unter dem Titel »Konfliktfähig« erschienen ist. Im Interview mit der »Jungle World« erörtert er das Verhältnis der beiden Philosophen zueinander – und wieso sie beide Denker der Krise waren.
Interview
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»Deutsch« heißt: zum Volk gehörig. Die deutsche Sprache ist die Sprache der Eigentlichkeit, soll besonders prädestiniert dafür sein, zur Wahrheit des Denkens vorzudringen. Wohl niemand hat sich dieser Eigentlichkeit so sehr hingegeben wie der Philosoph Martin Heidegger, dessen »Heideggerei« besondere Nähe zur LTI, zur Sprache des Dritten Reichs aufweist. Der Schriftsteller Georges-Arthur Goldschmidt seziert in seinem Buch »Heidegger und die deutsche Sprache« mit besonderem Augenmerk auf den Unterschied zum Französischen das Deutsche und seine Besessenheit mit räumlichen Partikeln, denn: Wo so viel vom »Raum« die Rede ist, ist die Sehnsucht nach dem »Lebensraum« nicht fern.
Imprint
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Die US-amerikanische Philosophin Nancy Fraser prägt in ihrer Streitschrift »Der Allesfresser« eine neue Metapher für den Kapitalismus. Aber hat die Autorin damit wirklich eine »neue Theorie des Kapitalismus« vorgelegt?
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Der Subjektbegriff im Gefolge Descartes’ bestimmt das denkende Ich als das Fundament jeder Erkenntnis. In der Transzendentalphilosophie Kants erfährt es seine grundlegende Rechtfertigung. Trotz einiger Schwächen gilt es, diesen Subjektbegriff, der die Möglichkeiten des Urteilens und der Kritik selbst begründet, gegen postmoderne Theorie zu verteidigen. Über die Konstitution des Subjekts bei Judith Butler, Jacques Derrida und Michel Foucault – und was daraus für die Wissenschaftstheorie und den politischen Diskurs folgt.
Imprint
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Der ungarische Philosoph Gáspár Miklós Tamás war linker Dissident im Realsozialismus, liberaler Politiker nach dessen Kollaps und schließlich ein radikaler Kritiker von Kapital, Nation und des »postfaschistischen« Autoritarismus. Am 23. Januar starb er in Budapest.
Essay
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Pedantisch fertigte Siegfried Kracauer Notizen über seine Reisen nach Europa an – auf Englisch. Die im Deutschen Literaturarchiv Marbach gelagerten Zettel sind jetzt in einem Band erschienen.
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dschungel
Zum 100. Geburtstag des 1987 verstorbenen Judaisten Jacob Taubes
Jacob Taubes, der am 25. Februar 100 Jahre alt geworden wäre, hat an der Freien Universität Berlin seit den Sechzigern das »gefährliche Denken« der Zwischenkriegszeit reanimiert. Am besten verstanden haben ihn seine Gegenspieler.
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Die Abhandlung »Der Begriff der Autorität«, die der Philosoph Alexandre Kojève Anfang der vierziger Jahre schrieb, ist mitnichten eine Kritik am Autoritarismus. Vielmehr stellt sie eine an Hegel und Heidegger geschulte Verherrlichung des Autoritären dar, die explizit auch als Empfehlung an das Vichy-Regime gedacht war.
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Vor den sprichwörtlichen »hot potatoes« hatte Günther Anders keine Scheu. Davon zeugt auch der kürzlich erschienene und bisher unveröffentlichte Briefwechsel des Philosophen – vor allem die Briefe, die er und Theodor W. Adorno sich schickten.
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In der Philosophie geht es um das Gute, Schöne und Wahre. Denn bereits Platon wusste, dass die Wahrheit nicht immer unkompliziert ist. Im Höhlengleichnis schildert er die Illusion des Schattenspiels und dessen Zuschauer, die dabei die Welt im Rücken haben. Denn Wahrheit hängt auch von der Perspektive ab. Eine moderne Betrachtung.
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Drei Vorlesungen hielt Adorno über sein Verständnis von Dialektik. Bei der letzten, »Fragen der Dialektik« im Wintersemester 1963/1964, streikte das Aufnahmegerät ausgerechnet bei den Sitzungen zu Marx. Nun ist sie in den Nachgelassenen Schriften erschienen.
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