Artikel von Heike Karen Runge

Roxy (Ria Zmitrowicz) bei einer Hochzeitsfeier
dschungel Naomi Alderman parodiert das Patriarchat

Elektroschocker-Girls erobern die Welt

Erst geht die Mikrowelle in Flammen auf, dann das Patriarchat: Naomi Aldermans satirischer Zukunftsroman »The Power« als Thriller-Serie auf Amazon Prime Video. Von mehr...
Laurence Coly (Guslagie Malanda) vor dem Gericht in Saint-Omer
dschungel Der Film »Saint Omer« lehnt sich an den Fall Fabienne Kabou an

Abstieg in die Hölle

Beinahe ein Meisterwerk: Alice Diop rollt in ihrem ersten Spielfilm »Saint Omer« den Fall der Kindsmörderin Fabienne Kabou auf. Leider mythologisiert der über weite Strecken großartige Film am Ende die Mutterschaft. Von mehr...
Colette
dschungel Die französische Schriftstellerin Colette wäre am 28. Januar 175 Jahre alt geworden

Die Autonome

Rollenspiele, Selbstbehauptung und »diese Freuden«. Wie im Spiegel der Nostalgie reflektiert das Werk von Colette die Sehnsüchte und Konflikte unserer Tage. Am Ende dreht sich wieder alles um die Frage, mit wem man seine Zeit verbringen will – und ob Kartäuserkatzen die besseren Ehepartner sind. Zum 150. Geburtstag der französischen Schriftstellerin, Varietékünstlerin und Reporterin. Von mehr...
Gu Byeong-mo
dschungel Über Gu Byeong-mos "Frau mit ­Messer"

Mörderische Arbeit

Die Metropassagen Seouls sind in Gu Byeong-mos Roman »Frau mit Messer« (»Pagwa«, 2013) ein von Nagelstudios durchzogenes Höllenreich. Es riecht nach Knoblauch und Alkohol.

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Schreibmaschine
dschungel Ansgar Mohnkern wendet sich gegen die Annahme, die Welt sei ein Effekt der Erzählung

»Ausstieg aus dem Monstrum der Erzählung«

Die Idee, dass jede Erfahrung von Wissen, Handeln und sogar Leben selbst nur als »Story« zu haben sei, hat einen ideologischen Kern. Dieser drängt auf Mitmachen und Weitermachen dort, wo ein Anhalten dringend nötig wäre, sagt der Literaturwissenschaftler Ansgar Mohnkern. Ein Gespräch über die Macht des Algorithmus, die Theorie der narrativen Ökonomie, die Erzählungen Putins, Trumps und Habecks und darüber, wie der Pflastersteinmoment bei Marcel Proust den Ausweg aus der Krise weisen kann. Interview Von mehr...
Illustration aus Nowhere Girl
dschungel Magali le Huche erzählt im Comic »Nowhere Girl« von der weiblichen Pubertät

Beatlemania und Schulphobie

In der Beatles-Ballade »Nowhere Man« (1965) geht es um eine Lebenskrise, Selbstisolation und Orientierungslosigkeit und den, wie man heute sagen würde, akzeptierenden Umgang damit.

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Buroräume in einem Hochhaus
dschungel Der Roman »Illusionen« von Ruth Rehmann

Wieder nichts

Es ist heutzutage unmöglich, bei Ruth Rehmanns Roman »Illusionen« nicht zuerst an die Figurenkonstellation der Großstadt-Saga »Sex and the City« zu denken.

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Szene aus dem Film »Mona Lisa und der Blutmond«
dschungel Lily Ana Amirpours neuer Film »Mona Lisa und der Blutmond« kommt ins Kino

Beim Moonwalk fließt viel Blut

Fremdheitserfahrung, Zugehörigkeit und kultureller Vampirismus sind die Themen der iranischstämmigen US-Regisseurin Ana Lily Amirpour. Auf ihr wunderbares Langfilmdebüt »A Girl Walks Home Alone at Night« (2014) folgt nun ihr neuer Spielfilm »Mona Lisa und der Blutmond«. Von mehr...
Marija Michailowna Stepanowa
dschungel Maria Stepanova schreibt über die Folgen der gewaltvollen russischen Geschichte

Versiegelt mit Zellophan

Das Mädchen muss sich hinlegen, ausziehen und zeigen. Andauernd ergehen in Maria Stepanovas Langpoem »Mädchen ohne Kleider« Kommandos.

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Herbert und Edda Bernsdorff
dschungel Uta von Arnim dokumentiert, wie die Nazis Juden in Riga für Impfforschung missbrauchten

Bildnis eines Arztes

Vom Internisten mit eigener Praxis in bester Stadtlage in Riga zum Funktionär der Impfforschung im Dienst der NS-Rassenhygiene: Uta von Arnim zeichnet in ihrem Buch »Das Institut in Riga« die Karriere des einflussreichen deutschbaltischen Arztes Herbert Bernsdorff nach, der nach dem Krieg als Nazigegner durchging. Von mehr...