Der russische Überfall auf die Ukraine hat die schwedische Linke in eine unbequeme Situation versetzt. Im Gegensatz zu Liberalen und Rechten, die sich in ihren geopolitischen Überzeugungen bestätigt sehen, ist die Bewegung desorientiert. Viele Linke konzentrieren sich lieber auf den Widerstand gegen den schwedischen Nato-Beitritt und auf Solidarität mit der kurdischen Bewegung.
Anfang des Jahres wurde Kasachstan, und besonders dessen größte Stadt Almaty, von schweren Unruhen erschüttert. Bei Linken und anderen progressiven Kräften in der Stadt haben die Geschehnisse eine Mischung aus Schock, Hoffnung und Misstrauen in die Veränderungsversprechen der Regierung hinterlassen.
Millionen Arbeitsmigranten aus Kirgistan und anderen zentralasiatischen Ländern arbeiten in Russland, oft unter extremen Bedingungen. Die wirtschaftlichen Probleme Russlands infolge des Ukraine-Kriegs treffen diese Arbeitsmigranten und damit auch ihre Herkunftsländer hart.
Im westukrainischen Lwiw, wo täglich weitere Binnenflüchtlinge ankommen, helfen Linke in Selbstorganisation beim Aufbau humanitärer Hilfe. Die Stadt wird derweil immer häufiger Ziel von Angriffen der russischen Armee.
Der Aufstand in Kasachstan war der größte Ausbruch von Protest und Gewalt in der ehemaligen Sowjetrepublik seit der Unabhängigkeit des Landes 1991. Ein Großteil der Bevölkerung ist unzufrieden über 30 Jahre Misswirtschaft und autoritäre Staatsführung.
Immer mehr Schwedinnen und Schweden lassen sich RFID-Chips unter die Haut einsetzen. Die Technikenthusiasten der transhumanistischen Biohackerszene, die diese Entwicklung vorantreiben, feiern dies als ersten wichtigen Schritt in eine digitale Zukunft. Überwachungskritiker sind dagegen skeptisch.
Am 9. September wird in Schweden gewählt. Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten stehen in Umfragen derzeit an zweiter Stelle. Umkämpft ist vor allem die bürgerliche Mitte.
In Russland arbeiten Millionen Migrantinnen und Migranten aus den postsowjetischen Republiken Zentralasiens. Viele leiden unter ausbeuterischen Arbeitgebern, rassistischer Gewalt, korrupten Polizisten sowie patriarchalen Strukturen. In Sankt Petersburg riefen junge Frauen das Projekt »Gul« ins Leben – eine Lokalzeitung in vier Sprachen Zentralasiens von Migrantinnen für Migrantinnen.
Die ukrainische syndikalistische Studierendenorganisation Prjama Dija sorgt, wo nötig, für Protest, auch wenn sich das Land im Kriegszustand befindet. Ehemalige Mitglieder spielen ein wichtige Rolle in der linken Infrastruktur im Land.
Im Alltag Moskaus ist der russische Krieg nicht präsent. Die Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen gegen das Land konnten bisher erfolgreich abgeschwächt werden.