Die Ausstellung »Sex« im Jüdischen Museum Berlin

Koscher ficken

Das Berliner Jüdische Museum zeigt bis Herbst eine Ausstellung über den Sex und das Judentum. Sie untersucht konservative Auslegungen der Halacha sowie säkulare Sichtweisen – und wie sie sich gegenseitig befruchten.

Der erste Orgasmus einer Frau in der Filmgeschichte flimmerte 1933 in dem tschechischen Film »Ekstase« über die Leinwände. Eine Nahaufnahme zeigt dabei ausschließlich das Gesicht der jüdischen Schauspielerin und späteren Wissenschaftlerin und Hollywood-Ikone Hedy Lamarr ­(damals noch Kiesler). Lustvoll und sinnlich ist die Szene, die Arme von Lamarr vor Erregung leicht verkrampft. Während ihres Höhepunkts schwenkt die Kamera auf eine zersprungene Perlenkette, die am Boden liegt und kurz zuvor noch ihren Hals geziert hatte.

Die damals skandalöse Szene, die rasch in einigen Ländern wie Deutschland und den USA der Zensur zum Opfer fiel, ist neben über 140 weiteren Objekten, zeitgenössischen Fotografien, rabbinischen Schriften, Gedichten und Skulpturen Teil der neuen Ausstellung »Sex. Jüdische ­Positionen« im Jüdischen Museum Berlin. Konzipiert in Kooperation mit dem Joods Museum in Amsterdam zeigt die Ausstellung die vielschichtigen jüdischen Zugänge, Bedeutungen und Auslegungen des Sexes, der Sexualität und nicht zuletzt auch der Liebe.

Blick in die Ausstellung »Sex. Jüdische Positionen«

Blick in die Ausstellung »Sex. Jüdische Positionen«

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