Die AfD ist zerstritten und steht im Europaparlament ohne Fraktionszugehörigkeit da

Isoliert und zerstritten

Trotz des guten Europawahlergebnisses herrscht bei der AfD Streit, weil der eigene Spitzenkandidat Maximilian Krah aus der AfD-­Delegation im Europaparlament ausgeschlossen wurde.

Am Wahlabend wurde bei der AfD noch euphorisch mit Deutschland-Fahnen gewedelt. Nach den ersten Hochrechnungen zur Europawahl herrschte am 9. Juni Siegesstimmung in der Bundesgeschäftsstelle der AfD in Berlin. Man sei »nach einem holprigen Wahlkampfstart« trotz »Unkenrufen« und »Sperrfeuer« zweitstärkste Kraft geworden, sagte die Co-Parteivorsitzende Alice Weidel vor der Presse.

Nach dem Ende der Stimmauszählung kam die Partei auf 15,9 Prozent, damit auf mehr als jede der drei Parteien der Regierungskoalition. Die AfD wurde in Deutschland nach der Union zweitstärkste, in den ostdeutschen Bundesländern gar stärkste Kraft. Auch bei den Kommunalwahlen, die parallel zur Europawahl in acht Bundesländern stattfanden, gewann die AfD vielerorts zahlreiche Sitze in Kreis- und Stadträten dazu.

Die AfD wird nicht wieder in die Fraktion Identität und Demokratie (ID) um den französischen Rassemblement national (RN) aufgenommen. Damit droht den AfD-Parlamentariern die Fraktionslosigkeit, das heißt: weniger Geld, Redezeit und Mitar­beiter:innen.

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