Thomas von der Osten-Sacken

Offiziell wird der Holocaust im Iran regelmäßig geleugnet, veranstaltet das Regime entsprechende Karikaturwettbewerbe und lädt gerne Holocaustleugner ein.

Das Regime aber ist keineswegs identisch mit den Menschen:

Aus dem Kreis der Unterstützer des angeschlagenen venezolanischen Präsidenten Maduro tut sich einer im Augenblick ganz besonders hervor: sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdogan. Sogar als „Bruder“ bezeichnete er den lateinamerikanischen Despoten: „Mein Bruder Maduro! Stehe aufrecht, wir sind an Deiner Seite.“

 

In syrischen Städten unter Kontrolle des Regimes wächst seit Monaten der Unmut über Versorgungsengpässe, hohe Preise und die allgemeine Korruption. Selten wagen Syrerinnen und Syrer jedoch, sich öffentlich zu beschweren, die Angst vor den omnipräsenten Geheimdiensten ist groß. Umso bezeichnender ist, was aus Aleppo nun gemeldet wird.

Gerade geistert durch soziale Medien das 10-Jahr Challenge. Was hat sich in diesem Zeitraum geändert, verbessert, verschlechtert?

Wenn wer was vom Kampf gegen den IS versteht, dann er: Brett McGurk , der langjährige Koordinator der anti-IS Koalition. Jahrelang war er mit allen beteiligten Akteuren vor Ort, im Irak, Syrien und der Türkei. Bis er letzten Dezember aus Protest gegen Donald Trumps Entscheidung, aus Syrien abzuziehen, seinen Hut nahm.

Der ägyptisch-britische Publizist Sam Hamad wirft sozusagen einen nahöstlichen Blick auf die Gelbwestenbewegung und fragt, ob sie mit dem arabischen Frühling vor acht Jahren vergleichbar sei. Seine Antwort lautet: Nein.

Im Sudan gehen die Proteste und Demonstrationen auch im neuen Jahr weiter. Wie kaum anders zu erwarten, reagiert das Regime von Omar al-Bashir mit brutaler Repression. Es wird scharf geschossen, Oppositionelle werden verhaftet und Demonstrationen – kaum, dass sie sich bilden – mit Gewalt aufgelöst.

Es ist die 86 Frau, die unter dem angeblich so moderaten Präsidenten Rouhani hingerichtet wurde. Ihr Verbrechen: Sie hielt es nicht mehr aus und brachte einen Mann um, der sie systematisch missbrauchte. Und da liegt die Schuld natürlich bei der Frau und dafür wurde sie gehängt:

Es passiert nicht so häufig, dass Menschen im Oman auf die Straße gehen. Die Gründe sind vielfältig, vor allem aber wird das Land mit harter Hand regiert und Opposition nicht zugelassen – außer sie ist handzahm und stellt weder die Macht des seit Jahren kränkelnden Sultans in Frage noch das politische System.

Was genau hat Donald Trump jetzt eigentlich über seine Abzugspläne aus Syrien und den Iran gesagt? Seine kurze Ansprache hat viele verwirrt. Seth J. Frantzman versucht sie einzuordnen:

Manchmal gibt es auch gute Nachrichten aus dem Nahen Osten, etwa die, dass seit einiger Zeit viel weniger Mädchen in Irakisch-Kurdistan genitalverstümmelt werden. Aber noch immer wird diese gewaltsame Eingriff praktiziert. Nun kündigt die kurdische Regionalregierung immerhin an, endlich ein gesetzt, das schon 2011 verabschiedet wurde auch ernsthaft umsetzen zu wollen:

In und um Manbij herrscht Chaos. Angeblich ist die Stadt den Syrern übergeben, die USA erklären, sie würden bleiben, FSA-Söldner Erdogans bereiten sich derweil zum Angriff vor. Es steht als Nato-Land USA an der Seite der PYD, die sich gerade mit Assad und Russland verbündet hat, gegen Nato-Land Türkei und mittendrin noch die Franzosen und allerlei Milizen, teilweise syrische FSA-Milizen, die einst von den USA ausgerüstet wurden.

Die Geschichte kommt einem irgendwie bekannt vor: Es ist Dezember, an einem abgelegenen Ort des Landes beginnen ein paar Menschen zu protestieren, weil ihre wirtschaftliche Lage unhaltbar geworden ist. Weitere schließen sich in anderen Städten an, die Polizei schießt scharf, bald werden Rufe nach einem Ende des herrschenden Regimes laut und die Forderung nach „Brot und Freiheit“ verbreitet sich wie ein Lauffeuer.

Die Ankündigung des US-Präsidenten alle Truppen aus Syrien abziehen zu wollen betrifft nicht nur den Nordosten, sondern auf das Gebiet um al-Tanf im Süden, wo unter anderem ein großes Lager von US-Truppen geschützt wird. Da haben wohl mal wieder ein paar zehntausend Syrer, die eh niemand haben will, weder Assad, noch die Nachbarländer, von Europa ganz zu schweigen, Pech gehabt. Wie so oft in den letzten acht Jahren: