Dienstag, 22.01.2019 / 09:21 Uhr

Türkei: Kopftuch ablegen

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Gerade geistert durch soziale Medien das 10-Jahr Challenge. Was hat sich in diesem Zeitraum geändert, verbessert, verschlechtert?

Auch in der Türkei ist es beliebt, etwa unter Frauen, die sich entschieden haben, das Kopftuch abzulegen.Unter dem Unter dem Hashtag #yalniz_yurume posten sie entsprechende Bilder von sich:

k

Über die Kampagne schreibt die taz-gazete:

Was die türkische Version der #10YearChallenge so besonders macht, ist, dass es in den meisten Tweets weniger darum geht, ob eine Frau ein Kopftuch trägt oder nicht. Vielmehr steht im Mittelpunkt, sich so zu kleiden und so zu leben, wie man will. Viele Frauen schreiben, dass diese Entscheidung die beste für sie gewesen sei, und ermutigen andere, nur das zu tun, was sie glücklich macht.

„Wir haben nicht die Rolle gespielt, die andere für uns vorgesehen haben. Wir sind wir selbst geworden.“ „Diejenigen, die uns attackieren, mischen sich in den Glauben, die Lebensweise, Gedanken und Orientierungen anderer Menschen ein.“ „Ihr werdet erfahren, welchen Preis die Frau dafür gezahlt hat, dass sie mit den Autoritäten gekämpft und sie gestürzt hat.“ Diese feministischen Aussagen, die die LGBTI+-Bewegung einschließen, zeigen, dass es hier um mehr geht als ein bloßes Tuch: nämlich dass Menschen mit verschiedenen Identitäten so leben können, wie sie wollen.

Gerade das ist es aber, was in der Türkei in den letzten Jahren am meisten fehlt. Und diejenigen, die das jetzt zur Sprache bringen, sind Frauen, die seit ihrer Kindheit unterdrückt wurden.