Eine israelische Bodenoffensive im Gazastreifen birgt große Risiken

Israels Bodenoffensive: Ein Kampf gegen die Zeit

Israel bereitet eine Bodenoffensive im Gaza-Streifen vor, um die Hamas auszuschalten. Doch diese hat sich seit vielen Jahren darauf vorbereitet, Tunnel- und Bunkeranlagen gebaut und sich inmitten der Zivilbevölkerung verschanzt.

Die Botschaft war klar und deutlich. »Wir kämpfen mit voller Kraft. An allen Fronten sind wir zum Angriff übergegangen«, verkündete Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. »Jedes Mitglied der Hamas ist ein toter Mann«, fuhr er am 11. Oktober auf einer Pressekonferenz fort, auf der die Bildung einer Notstandsregierung bekanntgegeben wurde, die den Oppositionspolitiker Benny Gantz und vier weitere Mitglieder seines Parteienbündnisses Nationale Einheit einschließt.

Nur darüber, wie genau das geschehen werde, machte Netanyahu kaum konkrete Angaben. Zwar hatte die israelische Regierung umgehend reagiert, als die Hamas in den Morgenstunden des 7. Oktober mit ihrem Raketenbeschuss auf israelische Städte begann und gleichzeitig ihre Mordkommandos über die Grenzanlagen schickte, die den Gaza-Streifen von Israel trennen. So rief die Regierung – das erste Mal seit 1973 – offiziell den Kriegszustand aus und begann sofort mit den Vorbereitungen für den bald als Operation »Schwerter aus Eisen« bezeichneten Gegenangriff.

Doch zunächst beschränkte sich die israelische Armee wie üblich auf intensive Luftangriffe gegen die militärische Infrastruktur der Hamas sowie den Einsatz von Drohnen. Vor allem das Führungspersonal der Hamas war dabei das Ziel der Israelis. Am Wochenende konnten nach Angaben des israelischen Militärs Ali Qadhi, Kompaniechef der Kommandoeinheit Nukhba, die an dem Überfall vom 7. Oktober beteiligt war, sowie Murad Abu Murad, Leiter der Luftüberwachung der Hamas, getötet werden.

Zuletzt war die israelische Armee 2014 im Gaza-Streifen mit kleineren Kommandoeinheiten aktiv. Mehrere Dutzend Soldaten kamen dabei ums Leben.

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