Eine antiisraelische Boykottkampagne hat zur Absage einer Party im Berghain geführt

Die Clubs auf Linie bringen

Die »Ravers for Palestine« rufen zum Boykott von Clubs auf, die sich nicht ihrer israelfeindlichen Linie unterwerfen, darunter das Berliner »Berghain«. Kürzlich übte die Kampagne Druck auf das Label PAN aus, eine dort geplante Party abzusagen – offenbar erfolgreich.

Was bedeutet »Solidarität mit Palästina«? Die Forderung, die vernünftig formuliert eher »Solidarität mit Palästinensern« lauten und sich auf humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung und auf ein möglichst baldiges Ende der Kampfhandlungen beziehen könnte, ziert als Slogan die Instagram-Seite »Ravers for Palestine«. Kürzlich hat die Seite unter diesem Motto die Absage einer Party des House- und Technolabels PAN im Berghain gefordert, die am 2. August hätte stattfinden sollen – und auch tatsächlich abgesagt wurde.

Aber der Reihe nach: schon früher hat der Israel-Palästina-Konflikt die Clubkultur gespalten. So entstand die Aktion »DJs for Palestine« bereits 2018 als Teil der Palästinensischen Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI), welche wiederum der aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte und Ziele als antisemitisch zu bezeichnenden BDS-Kampagne zuzuordnen ist. Sie erhielt 2018 und 2019 vor allem dadurch Aufmerksamkeit, dass Künst­ler:in­nen – darunter Szenegrößen wie Four Tet oder Laurel Halo – eine Kachel mit dem gleichlautenden Schriftzug in ihrem Instagram-Profil teilten. Über dieses antiisraelische virtue signalling hinaus zeitigte die Kampagne wenig Konsequenzen.

Eine Party im Berghain zu veranstalten, sende die Botschaft, dass »koloniale Praktiken« in der Clubkultur akzeptabel seien, schreiben die »Ravers for Palestine«.

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