Das »Bündnis Sahra Wagenknecht« und die Frage nach der Parteifarbe

Tschitscheringrün oder lieber ein sanftes Beige?

Die Kolumnistin stellt die wirklich wichtigen Fragen zur Gründung der neuen Wagenknecht-Partei.
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Montags im Morgengrauen: Nun ist es also so weit, die schon so lange angekündigte Wagenknecht-Partei wird gegründet und dazu gibt es gleich auch eine Pressekonferenz, live übertragen im Fernsehen. Die natürlich angeguckt werden muss, was sich jedoch als schwieriger erweist als gedacht.

Es gibt schließlich eine Menge interessanter Dinge, über die nachgedacht werden muss, wie zum Beispiel die Nagellackfarbe, die am besten mit dem derzeit herrschenden Elend harmoniert.

Meine Güte, das hat ja nun aber wirklich Zeit, nun konzentriere dich mal auf die PK. Oh, La Wagenknecht zum Thema – hmmm, ­so was – tatsächlich. Auf dem Handy befinden sich mehrere Jahrgänge Selbstgeknipstes, seit 2021. Nicht auszudenken, wenn das Telefon mal kaputtgehen würde und alle diese Bilder für immer verschwunden wären. Also schnell auf den Rechner überspielen, ach gucke da, schon wieder eine Frage an Wagenknecht, was sie darauf wohl antworten wird?

Beige, vielleicht wäre Beige auch eine geeignete Farbe, idealerweise ein leicht muffiges Beige, das dazu auch noch kratzig aussieht, wie ein DDR-Sofa halt.

Tschitscheringrün. Nein, so lautet ihre Antwort nicht, jedenfalls vermutlich nicht, sondern das wäre eine passende Farbe für ihre neue Partei, sagt R. Tschitscheringrün ist irgendwo zwischen trabbimatschfarben und der Kolorierung russischer Militäruniformen angesiedelt und tatsächlich ein Wort.

Das sogar in der Wikipedia steht, wo es aber heißt, dass es nicht auf der seltsamen Anzugfarbe basiert, die Georgij Wassiljewitsch Tschitscherin 1922 zur Unterzeichnung des Vertrags von Rapallo trug, sondern bloß eine sächsische Verballhornung von ciceri, italienisch für Kichererbse sei. Schade.

Oh, Wagenknecht redet ja immer noch. Beige, vielleicht wäre Beige auch eine geeignete Farbe, idealerweise ein leicht muffiges Beige, das dazu auch noch kratzig aussieht, wie ein DDR-Sofa halt.

Aber nun ist wirklich Schluss mit der Abschwei­ferei. »Alexa, Licht an«, stimmt ja, davon sollte die diesmalige Kolumne ja eigentlich handeln, Leben mit KI.

Nun, dann halt nächste Woche, ­jetzt aber wirklich endlich mal zuhören, was auf Wagenknechts Partei­pressekonferenz passiert. Ooops, schon vorbei, schade.