Sahra Wagenknecht sorgt sich um Deutschlands Mittelstand

Linke Heimatliebe

Eine Abspaltung von der Linkspartei unter Führung von Sahra Wagenknecht ist immer wahrscheinlicher. Nicht nur Wagenknechts Positionen zum russischen Angriffskrieg zeigen, dass ihr Programm nationalistisch ist.

Sahra Wagenknecht will nicht mehr für die Linkspartei für den Bundestag kandidieren und spielt öffentlich mit dem Gedanken, eine neue Partei zu gründen. Das teilte sie jüngst im Interview mit dem ZDF mit. »Die Parteispitze verfolgt einen Kurs, der mit meiner Vorstellung vernünftiger linker Politik kaum noch etwas zu tun hat.« Bis Ende des Jahres wolle sie sich entscheiden, wie es weitergehe.

Wie das Programm einer neuen Partei um Sahra Wagenknecht aussehen könnte, lässt ihre Rede am 6. September im Bundestag erahnen. In ihrer Rede attackierte sie die Sanktionen gegen Russland. Sollte die »Energiepreisexplosion« nicht aufgehalten werden, werde »die deutsche Industrie mit ihrem starken Mittelstand bald nur noch eine Erinnerung an die guten alten Zeiten sein«.

Applaus von der AfD
Die Ampelkoalition habe einen »beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen unseren wichtigsten Energielieferanten« vom Zaun gebrochen, der »unsere Industrie« zerstören werde, denn »preiswerte Energie ist die wichtigste Existenzbedingung unserer Industrie«, sagte Wagenknecht. Warum es aus linker Perspektive wichtig sein soll, dass sich die deutsche Exportindustrie gegen die Konkurrenz durchsetzt, so dass es im Ausland Arbeitslose gibt statt hierzulande, erklärte sie nicht.

Wenn Wagenknecht den Kapitalismus kritisiert, scheint sie darunter allein das schädliche Wirken großer Banken und Konzerne zulasten der Mittelschicht und der mittelständischen Unternehmen zu verstehen.

Die AfD applaudierte der Rede, in der Wagenknecht nicht einmal friedliche Maßnahmen wie etwa Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs akzeptiert. Die Rede zeigt deutlich die Entwicklung zur nationalsozialen Mittelschichtspolitikerin, die Wagenknecht in den vergangenen Jahrzehnten zurückgelegt hat, ohne dass in der Linkspartei heftige Kritik aufgekommen wäre.

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