Thomas von der Osten-Sacken

Einen Tag, nachdem Trumps "Deal of the Century" bekannt gegeben und sofort von palästinensischen Parteien, dem Iran und der Türkei abgelehnt wurde, versammelte sich dieser doch etwas traurige Haufen zu einer "From the River to the Sea, Palestine will be free" Demonstration in Berlin.

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In den vergangenen Tagen kam es überall zu Angriffen auf die Demonstranten im Irak. Die haben 12 Tote und über 300 Verletzte zu beklagen, konnten aber in den meisten Städten trotz der Gewalt ihre Stellungen halten.

Neben Bagdad ging es besonders blutig in der südirakischen Stadt Nassiriyah zu, wo vermummte schiitische Milizionäre scharf schossen und kurzzeitig den Habubi-Paltz stürmen konnten, wo sie die Zelte der Protestbewegung zerstörten.

Die begann heute mit dem Wiederaufbau:

 

 

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(Bildquelle; Ziyad Matti, Rudaw)

 

Nachdem Muqtada al Sadr gestern zu einem Millionen-Mann-Marsch gegen die USA aufgerufen hatte, der bei der Protestbewegung gar nicht gut ankam, dafür aber die volle Unterstützung aller anderen Milizen und schiitischer Parteien hatte, entzog er heute den Demonstranten seine Unterstützung.

(Bildquelle: Press TV)

 

Vergangenen Montag war ich in Wien zu einem Mena-Watch Gespräch über die neuen Proteste im Nahen Osten eingeladen.

Hier eine kurze Zusammenfassung dieses Gesprächs:

 

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(Bildquelle: Baghdad Post)

 

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(Rasanter Verfall: Syrisches Pfund und US-Dollar)

 

Im iranischen Establishment zeigen sich erste Risse: Journalisten, Künstler und Sportler distanzieren sich öffentlich von dem Regime.

 

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(Quelle: Twitter)

 

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('True Friends': Der libysche Premier Fayez al-Sarraj und der türkische Präsident)

 

Die neuen Demonstrationen im Iran zeigen auch, dass die junge Generation sich von jahrzehntelanger erprobter Propaganda nicht mehr beeindrucken lässt.

 

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(Proteste vor der Amir Kabir Universität, Quelle: Wikipedia)

 

 

Als nach der Tötung von General Soleimani das iranische Regime landesweit Trauerfeiern organisieren ließ, zu denen ganze Busladungen von Schülern und Staatsbediensteten gekarrt wurden, meldete der Sender ARTE: „Selten waren die Iraner so vereint wie in diesen Tagen“.

Dass es mit der Einheit von Volk und Führung, die so gerne von deutschen Medien und Nahostexperten beschworen wird, überall in der Region nicht (mehr) weit her ist, müsste sich eigentlich langsam herumgesprochen haben. Aber allzu oft scheint der Wunsch Vater des Gedanken.

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(Sultan Qaboos bin Said, Quelle: Wikipedia)

Die Realität in der Islamischen Republik Iran in wenigen Zeilen:

Masih Alinejad, a US-based Iranian human rights activist, confirms that an innocent 14-year-old girl was shot dead by snipers of the Islamic Revolutionary Guards on Nov 16 in Tehran's Sattar khan district during a protest against the terrorist regime.