Thomas von der Osten-Sacken

(Quelle: Baghdad Post)   Für den heutigen Tag, der im Irak als Feiertag zur Erinnerung an die miltärische Niederschlag des Islamischen Staates (ISIS) begangen wird, haben die Demonstranten zu einem erneuten Massenprotest aufgerufen. 

Mit erzwungenen Geständnissen will das iranische Regime beweisen, dass die jüngsten Demonstrationen vom Ausland gesteuert wurden – ein altbekanntes Mittel nahöstlicher Diktaturen. Wie sie sich doch alle gleichen, diese Nahostdespotien, ganz egal, ob sie für sich reklamieren, angeblich säkular und im Namen der arabischen Einheit ihre Bevölkerung zu malträtieren, wie dies im Irak unter Saddam Hussein und heute noch in Syrien der Fall ist, oder sich auf Gott berufen und ihn gar zum Souverän erheben, wie in der Islamischen Republik Iran.

Erneut hat der amerikanische Präsident mit Hilfe loyaler Republikaner verhindert, dass der US-Senat in einer Resolution die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord anerkennt und verurteilt:

"Warum hilft Europa ausgerechnet jetzt dem Iran aus der Patsche?" So in etwa könnte man die Überschrift der letzten Kolumne von Eli Lake auf Bloomber treffend übersetzen.

(Religions- und Folterexperte Abolfazl Bahrampur, Quelle Iran-HRM)  

Die Menschen im Irak haben die Schnauze voll. Sie haben sie auch und vor allem im Süden des Landes voll in den heilgen Städten, die für Schiiten von enormer Bedeutung sind. Wenn ausgerechnet in Najaf das iranische Konsulat in Flammen aufgeht, dann heißt das etwas, dann könnte die Botschaft an Teheran klarer nicht sein:  

Während erneut im Libanon Anhänger der vom Iran gesteuerten Hizbollah gewaltsam gegen Protestierende vorgehen, stellt der oberste Revolutionsführer, der eigentlich längst oberster Führer nahöstlicher Konterrevolution genannt werden müsste, denn das ist er faktisch, klar, was er von der irakischen Regierung erwart

Gnadenlos geht das iranische Regime gegen jene vor, die es in den letzten Tagen wagten gegen es zu protestieren. Neben den Provinzen Kurdistan und Khuzestan richtet sich die Repression auch gegen die Stadt Shiraz, die kurzfristig der Kontrolle der Sicherheitskräfte entglitt.   (Evin Gefängnis im Iran; Quelle: NCR-I)  

Aus Bagdad berichten Ansar Jasim und Schluwa Sama für OpenDemocracy über die Selbsorganisation auf dem Tahrir Platz. (Tahrir Platz im Oktober; Quelle: Wikipedia)

Seit vergangenem Freitag befindet sich der Iran in Aufruhr. Auslöser waren Benzinpreiserhöhungen, der Grund sicher nicht.  

Satire geht in diesem Land nicht. Vermutlich sind deshalb Satiriker in diesem Land auch so notorisch unkomisch. Die Realität holt sie nämlich dauernd ein.

Überall im Iran ist es in den letzten Stunden zu Massenprotesten kommen. Auf einer Karte sieht das so aus:     In den Worten des Guardian:

Dankenswerterweise hat jüngst der libanesische Präsident Michel Aoun eines der wichtigen Betriebsgeheimnisse von Herrschaft im Nahen Osten offen ausgeplaudert.