Sonntag, 29.05.2022 / 14:12 Uhr

Ägypten: Dann soll das Volk eben Blätter essen

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Tahrir Platz 2011: Heute sollen sie Blätter essen, Bild: Thomas v. der Osten-Sacken

Wie überall im Nahen Osten verschlimmert sich die Versorgung mit Versorgungskrise mit Grundnahrungsmitteln dramatisch. Der ägyptische Präsident schlägt deshalb der Bevölkerung vor, doch Blätter zu essen.

 

Wohl in kaum einem anderen Land der MENA-Region sind die drastischen Erhöhungen vor allem der Getreidepreise in Folge des Ukraine Krieges so zu spüren wie in Ägypten:

Ein Drittel der Bevölkerung lebt bereits unter der Armutsgrenze und es werden täglich mehr. Nicht-subventioniertes Brot ist in den letzten Wochen um 50 Prozent teurer geworden.

Entsprechend werden Unruhen befürchtet, eine Vorstellung, die selbst ansonsten regierungstreue Abgeordnete im Parlament mit solcher Sorge erfüllt, dass sie sich, was äußerst selten ist, kritisch gegenüber dem Präsidenten Abdel Fattah Al-Sisi äußern:

Dass die Lage ernst ist, zeigt auch die letzte Sitzung des Parlaments vor den Feiertagen am Ende des Ramadan. Die Volksvertreter, die sonst alle auf Regierungslinie und treu ihrem Präsidenten ergeben sind, begehrten zum ersten Mal auf und verlangten den Rücktritt des Premierministers Mustafa Madbouly. "Diese Regierung hat die Ägypter verarmen lassen, sie mit Schulden überzogen und Investitionen verhindert“, klagte die Abgeordnete Maha Abdel Naser.

 

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Sissi allerdings hat ganz andere Vorschläge parat und "has suggested that Egyptians eat leaves from trees just as the Prophet (peace be upon him) did. He says that he is not worried that someone will say that a kilo of okra costs 100 Egyptian pounds because Egyptians are aware that "the Companions of the Prophet [pbuh] were trapped with the Messenger in the outskirts of Makkah for 3 years until they ate leaves. They did not ask the Messenger for food or for the earth to explode from beneath them [with riches]."