Beiträge von Jost Müller

2002/45 webredaktion Negerkult, Rassismus und Faschisierung

Konstruktion monströser Körper

Am 7. November startet im NS-Dokumentationszentrum Köln die Ausstellung »Besondere Kennzeichen: Neger. Schwarze im NS-Staat«. Sie zeigt die Ausbreitung des gegen Schwarze gerichteten Rassismus in der Weimarer Republik und im NS. Die Forcierung rassistischer Diskurse in den kulturellen und politischen Kampagnen der Weimarer Rechten untersucht Jost Müller in seinem Beitrag.

2002/40 webredaktion Lesarten einer Theorie der Befreiung

Die Masken des Frantz Fanon

Als Psychiater und Revolutionär hat Frantz Fanon sich in den fünfziger Jahren am Kampf gegen den französischen Kolonialismus beteiligt. Heute widmen sich ihm wieder zahlreiche Publikationen. Ist Fanon doch wieder aktuell?

2002/27 webredaktion Thesen zur aktuellen Veränderung des Migrationsregimes

Vom Unglück der Integration

Integration lautet das Schlagwort, mit dem gegenwärtig in Deutschland politisch und juristisch ein Konsens über die »Steuerung und Beschränkung« der Migration durchgesetzt werden soll: Integration als staatlicher Imperativ. Mit den folgenden Thesen kritisiert Jost Müller das Integrationssystem als Moment im Migrationsregime, das darauf zielt, neue rassistische Grenzen zu ziehen.

2001/36 webredaktion Spektakel, Metasprache und Marxismus aus der Sicht von heute

Die verstellte Einsicht des M. Debord

Das Spektakel, wie Guy Debord und die Situationisten es auffassten, wohnt der neuen imperialen Herrschaftsordnung inne. So oder so ähnlich zumindest ließe sich die These wiedergeben, die Michael Hardt und Antonio Negri in ihrem Buch Empire präsentieren. Die Aufmerksamkeit für die historischen Bedingungen, unter denen Debord seine Thesen zum Spektakel formulierte, machen dagegen vorschnelle Aktualisierungen vermeidbar. Stärken und Schwächen einer legendären Theorie treten hervor. Der folgende Beitrag skizziert jene Bedingungen in der Sozialgeschichte und im Pariser intellektuellen Milieu der sechziger Jahre.

2001/23 webredaktion Fragen praktischer und theoretischer Kritik

Der definitive Bruch mit der Kunst

»Den Bruch verstehen wir aber nicht auf eine idealistische, abstrakte und absolute Weise. Man muss klar sehen, wann die Begegnung innerhalb einer konkreten, kollektiven Aufgabe unmöglich wird, sich aber fragen, ob sie nicht unter veränderten Verhältnissen und zwischen Personen wieder möglich und sogar wünschenswert wird, die füreinander eine gewisse Achtung bewahren konnten.«
Michèle Bernstein, 1958

2001/23 webredaktion Linke Theorien über Alltag, Diskurs und Ideologie

Alltagsleben - Rassistische Diskriminierung und kritisches Denken

Die Debatten um eine kritische Rassismustheorie sind in der deutschen Öffentlichkeit marginalisiert. Dies sah am Anfang der neunziger Jahre noch anders aus. Die Verunsicherung des offiziellen Systems namens Wissenschaft ließ genügend Raum für die Aneignung unterschiedlicher Ansätze. Das theoretische Wissen um das Phänomen Rassismus begann sich auszuweiten. Insbesondere diskursanalytische und ideologietheoretische Versuche fanden die Aufmerksamkeit der Linken. Ideologiekritik schien abgemeldet, historisch überwunden. Doch verlieren sich die neuen Ansätze nicht selten in der Beschreibung formaler Prozeduren. Nur sporadisch taucht, selbst in dem beschränkten Teil linker Öffentlichkeit, das Wissen darüber auf, was die festgestellten rassistischen Diskriminierungen, die Praktiken des Ein- und Ausschlusses sozialer Gruppen mit einer kritischen Theorie der bestehenden Gesellschaft zu tun haben. Die Debatte um eine kritische Rassismustheorie stagniert. Der vorliegende Beitrag nimmt die Traditionen linker Theoriebildung auf, indem er Ideologiekritik, Ideologietheorie und Diskursanalyse von ihren Grenzen her konfrontiert.