Trans- und schwulenfeindliche Verschwörungsmythen über Michelle ­Obama und Brigitte Macron

Rechte Mythen über die First Ladies

Erst war es Michelle Obama, nun ist es Brigitte Macron, die rechtsex­tremen Verschwörungsmythen zufolge ein Mann sein soll.

Der Verschwörungsmythos, wonach Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, in Wirklichkeit keine Frau sei, hielt sich in Kreisen französischer Nazis und später gilets jaunes (Gelbwesten) rund drei Jahre lang, ohne vom Rest der Welt weiter zur Kenntnis genommen zu werden.

Nachdem am 11. März die rechte US-Journalistin Candace Owens die Lügengeschichte in ihrer Show des konservativen Medienunternehmens The Daily Wire verbreitet hatte, machte sie international Schlagzeilen – wobei meist unerwähnt blieb, dass Emmanuel Ma­cron in Frankreich juristisch bereits erfolgreich gegen ihre Verbreitung vorgegangen war. Angebliche Fotos des Bizepses von Emmanuel Macron, auf dem ein Tattoo seiner nackten Frau Brigitte mit Penis zu sehen ist, gefälschte Geburtsurkunden von Brigitte Macron, denen zufolge sie als Junge zur Welt kam, sowie diverse Bilder, auf denen eine Ausbeulung in Schritthöhe belegen soll, dass sie keine Frau ist – das waren meist auf Social Media verbreitete Pseudobelege.

Im Juni 2023 bestätigte ein Berufungsgericht in Caen ein gegen die damals 52jährige Hellseherin Amandine Roy und die 48jährige angebliche Journalistin Natacha Rey ergangenes Urteil wegen Verleumdung. Die ursprünglich festgesetzte Geldstrafe in Höhe von jeweils 1.990 Euro wurde allerdings auf 995 (Roy) beziehungsweise 470 Euro (Rey) reduziert, da beide Frauen über kein nennenswertes Einkommen verfügten.

Michelle Obama und Brigitte Macron waren nie bloße Anhängsel an der Seite ihrer Präsidentengatten, sondern äußerten sich selbstbewusst und kenntnisreich zu sie interessierenden sozialen und politischen Fragen.

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