Die angebliche Krise der Grünen und der echte Auftrieb für Union und AfD

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In den Medien ist die Rede von einer Krise der Grünen. Vergleicht man die Ergebnisse der jüngsten Umfragen mit denen der Bundestagswahlen 2021, trifft das allerdings eher auf die Koalitionspartner der Grünen zu. Relevante Zuwächse zeigen sich hingegen bei den Unionsparteien und der AfD.

Wer – und sei es nur unregelmäßig – die Berichterstattung in den gängigen Tageszeitungen und Magazinen verfolgt, könnte derzeit davon ausgehen, dass die Partei Bündnis 90/Die Grünen kurz davor steht, in der Versenkung zu verschwinden.

Bereits Ende April hieß es in der Bild-Zeitung: »Grüne rutschen immer tiefer in Umfrage-Krise.« Beim Handelsblatt meinte man zudem, den Schuldigen ausgemacht zu haben: »Robert Habeck: Die Krise des Wirtschaftsministers wird zu Krise für Grüne und Klimaschutz.« »Die Grünen rutschen in die Krise«, verkündete das ZDF Anfang Mai. Hingegen klingt es beim Medienbranchendienst Meedia nebulöser: »Die Krise der Grünen ist auch eine Frage der Kommunikation.«

Es gibt zahlreiche weitere Beispiele aus den vergangenen Wochen, reißerische Steigerungsformen inklusive. So schrieb man bei der Welt, der Bild-Zeitung für Leute, denen es zu peinlich ist, mit dem Original in einer Bahn oder einem Café zu sitzen, Ende Mai davon, dass das »Habeck-Drama« sich zur »schwersten Krise der Parteigeschichte« der Grünen entwickle.

Die SPD kommt in den Umfragen derzeit nur auf 18 bis 20 Prozent, und die FDP dümpelt in Umfragen zwischen sechs und acht Prozent umher.

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