Blair-Bashing im Unterhaus

Britische Sozialdemokraten sind von ihrem Chef Tony Blair schon allerhand gewöhnt. Doch manchmal gehen die Blair-Vorschläge selbst seinen Parteikollegen zu weit. Trotz strenger Fraktionsdisziplin stimmten 52 Labour-Abgeordnete vergangene Woche im britischen Unterhaus gegen ein neues Sozialhilfegesetz, das unter anderem Kürzungen bei der Beihilfe für arbeitsunfähige Behinderte vorsieht. Weitere zehn Labour-Mitglieder enthielten sich der Stimme. Auch Blair-freundliche Medien sehen die Abstimmung als Zeichen eines sich verstärkenden Widerspruchs in der Partei gegen Sozialkürzungen.

Es handelt sich bereits um den zweiten Anlauf, das Gesetz durchzubringen. Im ersten Versuch im Mai scheiterte das Gesetz an einem Labour-geführten Widerstand im Oberhaus.