Artikel über Genozid

Georgij Kasianow
Interview Georgij Kasianow, Historiker, über die Einstufung der Hungerkatastrophe in der Ukraine 1932 und 1933 als Genozid

»Das aufrichtigste Gedenken an die Opfer kommt von unten«

Der Begriff Holodomor (Ukrainisch für »Tötung durch Hunger«) ­bezeichnet die vom sowjetischen Diktator Josef Stalin gezielt eingesetzte Hungersnot in den Jahren 1932 und 1933 in der Ukrainischen Sozialis­tischen Sowjetrepublik. Um ihr Industrialisierungsprogramm zu finanzieren und ihre Macht in der Sowjetrepublik zu festigen, zwangskollek­tivierten die Bolschewiki die Landwirtschaft, legten der Bauernschaft unerfüllbar hohe Abgabequoten auf, bei deren Nichter­füllung sie ihnen Vorräte und Saatgut entzogen, und hinderten sie mit Gewalt an der Flucht in die Städte. Es starben rund vier Millionen Menschen. Seit 1991 kämpft die Ukraine für die internationale Anerkennung der Hungersnot als Völkermord. Der Bundestag hat Ende November mehrheitlich für den von den Regierungsfraktionen und der Fraktion der CDU/CSU eingereichten Antrag gestimmt, den Holo­domor als Genozid einzustufen. Von mehr...
Small Talk Small Talk mit Ilias Uyar über den Versuch, in Köln ein Mahnmal zur Erinnerung an den Genozid an den Armeniern zu errichten

»Das Mahnmal ist ein Korrektiv«

Die Initiative »Völkermord erinnern« ist zum zweiten Mal mit dem Versuch gescheitert, in Köln ein Mahnmal zu errichten, das an den Genozid an den Armeniern im Ersten Weltkrieg erinnert, bei dem das Osmanische und das Deutsche Reich eng zusammenarbeiteten. Die »Jungle World« sprach mit Ilias Uyar von der Initiative darüber, warum die Stadt Köln gegen das Mahnmal vorgeht. Small Talk Von mehr...
Kolonialherr
Inland Deutschland erkennt den ­Genozid an den Ovaherero und Nama an, will aber keine Reparationen zahlen

Nur eine Geste

Deutschland hat mit der namibischen Regierung über die Anerkennung des Genozids an den Ovaherero und Nama verhandelt. Mit dem Ergebnis sind viele Nachkommen der Opfer unzufrieden. Von mehr...
Ruanda
Ausland Ruanda, 27 Jahre nach dem Genozid

Verblendung und Verantwortung

Ein neuer französischer Kommissionsbericht bewertet die Rolle des Landes beim Genozid in Ruanda 1994. In dem autokratisch regierten Land wird unterdessen Paul Rusesabagina der Prozess gemacht, der damals mehr als 1 200 Menschen rettete. Von mehr...
Alt trifft auf neu in Eriwan. Ausblick aus einem Fenster des Sitzes der NGO Armenische Progressive Jugend
Reportage Die Veränderung in den armenischen Medien

Kommunikation im Livestream

Wie die sogenannte Samtene Revolution die Medien in Armenien veränderte. Reportage Von mehr...
Ausland Der Genozid in Ruanda

Wenn der Nachbar ein Mörder ist

In Ruanda warten noch etwa 66.000 Genozidverdächtige hinter Gittern auf ihren Prozess. Auf verschiedenen Wegen wird versucht, die Täter zu bestrafen und erste Schritte zur Versöhnung zu initiieren. Von mehr...
Thema Die juristische Aufarbeitung des Genozids in Ruanda

Recht und Rache

Justiz nach dem Völkermord Von mehr...
Thema Ein Jahrzehnt nach dem Genozid in Ruanda

Zehn Jahre Schweigen

Zwischen April und Juni 1994 wurden in Ruanda 800.000 Menschen ermordet. Bis heute wird der Genozid als ein typisch afrikanischer Konflikt gewertet. Von mehr...