Von Tunis nach Teheran

Moskau hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass es den Krieg in Syrien auch immer dazu genutzt hat, um potentiellen Kunden zu demonstrieren, wie effektiv seine neuen Waffensysteme sind.

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Demonstration in Tunis im Januar 2011, Bild: Thomas v. der Osten-Sacken

 

In der NZZ schreibt Samuel Schirbeck über Entwicklungen in Nordafrika, die ich ähnlich seit Jahren im Irak beobachte:

Wenigstens etwas gab es heute für die Opfer der Assad Diktatur zu feiern und gute Nachrichten sind für sie eine Seltenheit:

Die Vereinten Nationen gaben am Donnerstag bekannt, dass Syrien für einen hochrangigen Posten in einem UN-Komitee zur „Entkolonialisierung“ gewählt werden soll, das für die Einhaltung der Menschenrechte und den Kampf gegen „Unterwerfung, Beherrschung und Ausbeutung“ von Menschen zuständig ist.

Im Irak steigen die Corona-Zahlen wieder und die Regierung verhängt Ausgangssperren:

New lockdown measures came into effect in Iraq Friday as it recorded its highest new coronavirus caseload in 2021 -- double the daily figures from less than a week ago.

Auf der Seite der Organisation Adopt a Revolution erinnert sich Abdallah al-Khateeb an die Anfänger der Proteste gegen das syrische Regime:

 

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Sana'a vor dem Krieg, Bild: Ferdinand Reus, Wikimedia Commons

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„Von der Dämonisierung der Juden bis zur Verherrlichung antisemitischer Terroristen – Teherans aktueller Lehrplan strotzt vor staatlich gefördertem Fanatismus“, schreibt David Weinberg von der Anti-Defamation League in einem neuen Bericht.

 

Iranische Schüler sind dem Hass und der Aufstachelung zur Gewalt gegen die Vereinigten Staaten, Israel und das jüdische Volk ausgesetzt, heißt es in einem Sonderbericht der Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League (ADL), der am 42. Jahrestag der Islamischen Revolution im Iran veröffentlicht wurde.

Es geschieht selten in dieser Weltregion, dass mal wer für all das Geld, dass er sich in die eigenen Taschen geschaufelt hat, zur Rechenschaft gezogen wird und kann durchaus als erfreuliches Novum bezeichnet werden:

Für den Perlentaucher hat Richard Herzinger einen sehr lesenswertes Essay über den Sturz Saddam Husseins 2003, die Fehler US-amerikanischer Außenpolitik und die Folgen, die das alle hatte für Syrien hatte geschrieben:

Am 11. Februar 2011 war es soweit: Der ägyptische Präsident musste zurücktreten. Kairo und der Rest Ägyptens waren abends eine einzige große Party.

Und wir saßen übermüdet Nächte lang und verfolgten die Livebilder auf Al-Jazeera und dem Guardian Blog. Kairo, Tunis, der Jemen, Syrien, Jordanien und selbst Libyen ... man kam damals kaum hinterher, so viel geschah.

Der Student Ahmed Samir wurde bei einem Besuch in seiner Heimat Ägypten verhaftet und vermutlich gefoltert. Vorgeworfen wird ihm die Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung. Samirs Kommilitonen der CEU in Wien kämpfen nun um seine Freilassung.