Der internationale Antizionismus hat mit Mera25 seine Partei in Deutschland gefunden

Eine deutsche Partei

Zur Europawahl tritt Mera25 erstmals in Deutschland an. Die Partei beklagt die hierzulande herrschende »Zensur« und sieht sich als einzige progressive, linke Kraft, die es in Deutschland wage, sich zum Israel-Gaza-Krieg zu äußern.

Der von der Bundeszentrale für politische Bildung im Internet betriebene Wahl-O-Mat empfiehlt der Spitzenkandidatin der Linkspartei, Carola Rackete, bei der Europawahl nicht die Linkspartei sondern Mera25 zu wählen. Die Politikerin hat sich dabei gefilmt, wie sie den Wahl-O-Mat ausgefüllt hat, und das Ergebnis dann hochgeladen. Ganze 97,3 Prozent Übereinstimmung hat sie demnach mit Mera25. Die Linkspartei folgt mit 93,2 Prozent. Die Social-Media-Kanäle der Kleinstpartei laufen seitdem heiß. Ausgerechnet Rackete landete einen Werbecoup für Mera, das Bündnis für realistischen europäischen Ungehorsam (das bedeutet das griechischsprachige Akronym), das zum ersten Mal in Deutschland bei einer großen Wahl antritt.

Mera25 setzt sich für eine Einstaatenlösung und das sofortige »Rückkehrrecht« aller palästinensischer Flüchtlinge ein.

Die Partei ist Teil der paneuropäischen Bewegung Democracy in Europe Movement 2025 (DiEM25), die 2016 unter anderem vom ehemaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis gegründet wurde. Zudem ist sie Mitglied der Progressiven Internationale (PI), die 2018 ebenfalls auf Initiative von Varoufakis sowie dem linken US-Senator Bernie Sanders entstand. Zu deren Gründungsmitgliedern gehören außerdem der Linguist und Publizist Noam Chomsky, der britische Labour-Politiker John McDonnell und Carola Rackete, die inzwischen allerdings ausgetreten ist. Die PI versteht sich selbst als internationalistische Gegenbewegung zu »neofaschistischen« Tendenzen und der Weltmacht des »globalisierten Finanzkapitals«.

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