Junge Menschen unterstützen die AfD

The kids are all right(-wing)

Einer Studie zufolge ist die AfD bei jungen Menschen die erfolgreichste Partei. Allzu sehr überraschen sollte das nicht.
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Während schmierige Spitzenkandidaten der AfD mit gehetztem Blick ihre dubiosen, mutmaßlich kriminellen Machenschaften vor der Öffentlichkeit zu verbergen suchten, machen bedrückende Umfrageergebnisse die Runde. Die Trendstudie »Jugend in Deutschland« 2024 hat ergeben, dass 22 Prozent der 14- bis 29jährigen ihre Stimme bei einer Bundestagswahl genau diesen Typen geben würden. Die AfD lag damit vor allen anderen Parteien.

Das ist ein rasanter Anstieg: Vor zwei Jahren waren es noch neun Prozent. Vor allem Grüne und FDP haben der repräsentativen Umfrage mit über 2.000 Teilnehmer:innen zufolge an Zustimmung verloren. Der relativ breit gefassten Alterskohorte bereiten demnach die Inflation, der Krieg in Europa und Nahost sowie teurer Wohnraum am meisten Sorgen. Am unteren Ende der Prioritätenliste steht das Thema »Zunahme von Flüchtlingsströmen«, das allerdings immer noch über 40 Prozent für relevant halten, fast doppelt so viel wie vor zwei Jahren.

Deborah Schnabel und Eva Berendsen von der Bildungsstätte Anne Frank bezeichnen Tiktok als das »unbekannte Massenmedium«.

Dass junge Menschen offenbar glauben, diese Themen ließen sich mit einer Prise Faschismus sinnvoll bearbeiten, erklärt die Studie mit deren Medienkonsum: Die Mehrheit der Befragten gibt an, sich über soziale Medien zu informieren, wo die AfD deutlich präsenter ist als andere Parteien. Mit Redeschnipseln und dem beliebten (Des-)Informationsgenre »Erklärvideo« bemüht sich die AfD eifrig um die Aufmerksamkeit junger Nutzer:innen.

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