Am 1. Mai warteten André Poggenburg und sein Anhang in Zeitz vergebens auf Diether Dehm

Hupen für den Frieden

In Zeitz sollte der 1. Mai mit einer gemeinsamen Veranstaltung ehemaliger AfD- und Linkspartei-Politiker begangen werden. Die Linken kniffen, die Querfront blieb aus. Am Ende gab es wenig mehr als einen hupenden Autokorso.

Auf dem Marktplatz in Zeitz im Südosten Sachsen-Anhalts scheint die Sonne. Etwa 140 Personen haben sich dort versammelt, zu wenig, um den Platz auch nur annähernd zu füllen. In dessen Mitte steht ein Autoanhänger als improvisierte Bühne, links davon hat das rechtsextreme Magazin Compact einen Stand aufgebaut. Rechts von der Bühne stehen zwei Pavillons, unter denen gegrillt wird, dahinter parken Autos. Denn später am Tag soll es noch einen Autokorso geben.

Vor der Bühne hängt ein Transparent mit der Aufschrift »Querfront für Frieden, Souveränität, Gerechtigkeit«. Zum »Kampf- und Feiertag der Werktätigen«, so der Aufruf, eingeladen hatte die rechte Bürgerbewegung Aufbruch Zeitz, eine vom ehemaligen AfD-Politiker André Poggenburg gegründete »Sammelbewegung«, die ansonsten nur noch in Leverkusen aktiv ist. Von den drei eingeladenen Rednern tauchten zwei gar nicht erst auf. Diether Dehm, ein ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Linkspartei, hätte an diesem Tag nicht nur über Frieden schwadronieren sollen, sondern war zudem für die musikalische Abendgestaltung angekündigt. Dehm machte in den vergangenen Jahren immer wieder von sich reden; sei es wegen seines notorischen Antiimperialismus oder seiner Nähe zu verschwörungsgläubigen Protagonist:innen verschiedenster Montagsmahnwachen.

Der ehemalige AfD-Politiker André Poggenburg betont: »Wir wollen kein Dummland, wir wollen Deutschland.«

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