Die Vorgeschichte des Putsches in Chile 1973

Der Sturz von Salvador Allende: Das Ende der Geschichte

Vor 50 Jahren putschte das chilenische Militär gegen den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Dem Staatsstreich gingen eine Wirtschaftskrise und landesweite Proteste gegen die Politik Allendes voraus.

IUm sieben Uhr in der Früh des 11. September 1973 bombardierten Kampfflugzeuge der chilenischen Armee den Präsidentenpalast »La Moneda« in Chiles Hauptstadt Santiago. Umzingelt von bewaffneten Putschisten beging der erste demokratisch gewählte sozialistische Präsident der Welt, Salvador Allende, Selbstmord. Es folgte eine 17 Jahre währende brutale Militärdiktatur unter General Augusto Pinochet. Dieser ließ über 4.000 Menschen ermorden, foltern und verschwinden, trieb etliche ins Exil. Das abrupte Ende der chilenischen Demokratie und die Folgeereignisse verstellen auch 50 Jahre später noch den Blick auf die drei Jahre Amtszeit Salvador Allendes.

Als dieser am 4. September 1970 als Kandidat des linken Bündnisses Unidad Popular (UP) antrat, betonte er besonders zwei Wahlversprechen: Die Kupferminen sollten verstaatlicht werden und Chile aus der US-dominierten Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) austreten. Chile gehörte ab Mitte des vergangenen Jahrhunderts neben Ländern wie Brasilien, Mexiko, Argentinien, Uruguay und Venezuela zu jenen lateinamerikanischen Staaten, die mit der Politik der sogenannten Importsubstituierenden Industrialisierung erfolgreich waren und eigene Industrien entwickelten. Dennoch hing die Wirtschaft entscheidend vom Kupferexport ab und die Minen waren in der Hand US-amerikanischer Unternehmen.

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