Von Tunis nach Teheran

Praktisch täglich wird der Antisemitismus-Skandal rund um die documenta größer. Was wäre wohl geschehen, ginge es um Rassismusvorwürfe?

 

Seit 1984 wird die Islamische Republik Iran vom US-State Department als "State sponsor or Terrorism" geführt, unter anderem, weil Teheran diverse terroristische Organisationen finanziell und logistisch unterstützt.

In Bagdad stürmten Anhänger des Wahlgewinners aus Protest gegen die Nominierung eines pro-iranischen Premiers das Parlament.

 

Neun Monate nach der Parlamentswahl hat sich die politische Krise im Irak erneut verschärft. Die iranische Einmischung und interne Rivalitäten haben bisher die Bildung einer Regierung verhindert, wodurch dringend notwendige Reformvorhaben zum Erliegen gekommen sind.

Das stand an dieser Stelle vor etwas über einem Jahr, als die Taliban auf Kabul marschierten:

 

Den Abzug aus Afghanistan hätte die Historikerin Barbara Tuchmann sicher als eine weitere "Torheit der Regierenden" bezeichnet. Er ist es auch und wird nicht nur für die Menschen vor Ort fatale Folgen haben.

 

In Tunesien stimmte eine große Mehrheit für die neue Verfassung, aber nicht einmal ein Drittel der Menschen nahm an dem Referendum teil.

 

Von einer regelrechten Exekutionswelle im Iran sprechen inzwischen Menschenrechtsorganisationen:

Iran is carrying out executions at a "horrifying pace" in state-approved killings on a mass scale that constitutes an "abhorrent assault" on the right to life, two rights groups said on Wednesday.

Gäbe es nicht noch Widerstand von Überresten der Nordallianz, könnten die Taliban ungetrübt feiern: Ihr Kalkül ist voll aufgegangen.

Vor einem Jahr standen die Taliban kurz vor Kabul und es war nur noch eine Frage von Tagen, bis sie auch die afghanische Hauptstadt einnehmen und dem Westen eine der wohl schmählichsten Niederlagen bereiten würden, die er bislang erlebt hat.

In Hamburg sind die Staatsverträge mit den islamischen Religionsgemeinschaften zehn Jahre nach ihrer Unterzeichnung hochumstritten. 

 

Der Iran hat am Samstag nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation erstmals seit mehr als zwei Jahren eine öffentliche Hinrichtung vollzogen.

Kaum war ein Abkommen über Ausfuhren von Getreide aus der Ukraine unterzeichnet, hat Russland die Hafenstadt Odessa mit Raketen angegriffen.

Für Qantara interviewte Claudia Mende die tunesische Frauenrechtlerin Yosra Frawes über das für den 25. Juli anberaumte Referendum in ihrem Land:

Frau Frawes, wie schätzen Sie die Situation vor dem Referendum am 25. Juli ein?

Der Zusammenstoß zwischen zwei rivalisierenden Fraktionen innerhalb der Muslimbruderschaft hat ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht, da sie auf gegensätzlichen Entscheidungen beharren und die Organisation zu spalten drohen.

 

Ein Luftangriff auf einen beliebten Ferienort nahe der irakisch-kurdischen Stadt Zakho bei dem neun irakische Touristen starben und viele weitere verletzt wurden, hat zu heftigen Reaktionen im Irak geführt:

Noch immer leben hunderttausende Jesidinnen und Jesiden in Flüchtlingslagern in der nordirakischen Provinz Dohuk, während ihre ehemalige Heimat, das Sindschar Gebirge weiter umkämpft ist. Sie haben wenig Hoffnung auf Rückkehr.