Die größte Flüchtlingsunterkunft in Berlin wird trotz Kritik an den dortigen Zuständen ausgebaut

Tegel ist überbucht

Das Ankunftszentrum für Geflüchtete in Berlin-Tegel kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Der Betreiber klagte kürzlich gegen kritische Berichterstattung. Der Senat will die Einrichtung nun sogar weiter ausbauen.

Immer noch sind bis zu 14 Menschen eng gedrängt auf weniger als 30 Qua­dratmetern untergebracht. Im Ankunfts­zentrum Tegel sind die Zustände auch nach monatelanger kritischer Berichterstattung alles andere als rosig. Insgesamt 4.600 Menschen leben derzeit nach Angaben des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten in dem Aufnahmezentrum im Norden Berlins.

Eröffnet wurde das Zentrum im März 2022 auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tegel. Ursprünglich war es als erste Anlaufstelle für ukrainische Flüchtlinge gedacht, entwickelte sich aber schnell zu einer allgemeinen Erstaufnahmeeinrichtung für geflüchtete Menschen. Von Beginn an gab es Kritik – zu voll und zu eng sei es dort, es gebe keine angemessene Betreuung der Bewohner.

Daran hat sich offenbar wenig geändert. »Ich war jetzt insgesamt rund zehn Mal in Tegel. Es tut sich dort kaum etwas Wesentliches. Die Bedingungen für die Unterbringung sind nach wie vor katastrophal«, sagt Jian Omar, der migrationspolitische Fraktionssprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, der Jungle World. Felix Lederle von der Linkspartei stimmt ihm zu: »Die Unterbringung in Tegel ist teilweise menschenunwürdig«, sagt er der Jungle World, »sie dient nach meiner Einschätzung dem Zweck der Abschreckung.«

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