Deutsche Nazis setzen Hoffnungen auf ein Konzept aus den USA: sogenannte Active Clubs

Das Wandern ist des Nazis Lust

Ein neuer Nazi-Trend heißt Active Clubs. Deutsche Rechtsextreme setzen in sie große Hoffnungen, dabei steckt hinter dem Konzept kaum mehr als gemeinsame Sport- und Freizeitgruppen.

Die extreme Rechte befindet sich im Aufwind. Den Wahlumfragen zufolge könnte die AfD bei den im Herbst anstehenden Landtagswahlen Erfolge in einem Ausmaß einfahren, das die po­litischen Verhältnisse erschüttern würde. Politisch rechts geprägte soziale Bewegungen treiben die regierenden Parteien vor sich her, wie zuletzt die Bauernproteste.

In einem Teilbereich der extremen Rechten herrschen jedoch Frust und Unzufriedenheit: Das Milieu des klassischen Neonazismus, das sich um Parteien wie »Die Heimat« (vormals NPD) und »Der III. Weg« gruppiert, profitiert wenig vom AfD-Aufschwung. »Seit vielen Jahren plätschert unsere Szene quasi ziel- und planlos umher, eine wirklich zielführende Strategie konnte in dieser Zeit niemand präsentieren«, schreibt Patrick Schröder, stellvertretender Vorsitzender von »Die Heimat« in Bayern, in der aktuellen Ausgabe der neonazistischen Zeitschrift N.S. Heute. Den für rechtsextreme Politisierung wichtigen Raum des Internets habe man verloren: »Im Netz geben mittlerweile andere den Ton an.«

Doch es gibt Hoffnung für die Neonazis. »Ausweg ›Active Club‹» lautet der Titel seines achtseitigen Texts, der auch das Titelbild der Zeitschrift ziert. Schröder präsentiert darin »Neue Wege für den Nationalen Widerstand«. Die rechte Skinhead-Subkultur der achtziger und neunziger Jahre war Schröder zufolge »der letzte große Durchbruch im Bereich der Jugendarbeit«. Der habe die neonazistische Szene über alle Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte bis heute personell geprägt.

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