Pizza, Sonne, Streik
Mit Pizza versorgt sitzen etwa 20 Personen bei bestem Spätsommerwetter vor dem »Haus Schwarzenberg«. Es liegt in den Hackeschen Höfen in Berlin-Mitte und ist ein touristischer Hotspot. Im Vergleich zum üblichen Trubel bleibt es an diesem Tag jedoch ruhig. Die Versammelten sind freie Mitarbeitende und Angestellte des Anne-Frank-Zentrums. Am Donnerstag vergangener Woche traten sie in einen zweitägigen Warnstreik. Die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter von gemeinnützigen Vereinen und Institutionen sind oft prekär – vor allem wenn deren staatliche Förderung nicht auf Dauer angelegt, sondern projektabhängig ist; das ist auch beim Anne-Frank-Zentrum der Fall.
Seit April verhandeln die Gewerkschaft Verdi und die Geschäftsführung des Zentrums über die Arbeitsbedingungen. Doch bislang konnte keine Einigung erzielt werden. Der Abschluss des Haustarifvertrags 2018 sei eine »Art Meilenstein für die Branche« gewesen, schreibt Verdi in einer Pressemitteilung, weil er in vielen Punkten an den Tarifvertrag der Länder (TV-L) angelehnt ist und die Arbeitsbedingungen für feste und freie Mitarbeitende gleichermaßen geregelt wurden. Nach fünf Jahren sei es jedoch an der Zeit, ihn zu überarbeiten. Die Verhandlungen besäßen einen »Leuchtturmeffekt für die gesamte Weiterbildungsbranche«, sagt Jana Seppelt, verhandlungsführende Gewerkschaftssekretärin von Verdi, der Jungle World.
Die Beschäftigten wollen vor allem, dass der Haustarifvertrag an den TV-L angeglichen wird. Momentan sind lediglich die niedrigen Besoldungsstufen an diesen angelehnt. »Bei den unteren und höheren Entgeltgruppen gibt es teilweise enorme Abweichungen«, so der Angestellte Robert Zenker, »hier fordern wir eine Anpassung.«
Die Verhandlungen besäßen einen »Leuchtturmeffekt für die gesamte Weiterbildungsbranche«, sagt Jana Seppelt, verhandlungsführende Gewerkschaftssekretärin von Verdi, der Jungle World.
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