Unterwegs mit der »Letzten Generation« auf den Straßen von Berlin

Der Protest klebt fest

Seit fast zwei Wochen versucht die »Letzte Generation«, Berlin »stillzulegen«, bislang mit mäßigem Erfolg. Die Aktionen sollen nötigenfalls wochenlang weitergehen. Die Justiz ist von den zahlreichen anhängigen Verfahren überfordert, bald könnte es mehr Gefängnisstrafen geben.

Und wieder ein paar Sekunden zu spät: »Er klebt schon, er klebt schon!« rief ein Fotograf einem herbeilaufenden Polizisten zu, der stieß einen Fluch aus. Es war Montagvormittag vergangener Woche auf dem Hohenzollerndamm, einer wichtigen Hauptverkehrsstraße in Westberlin: der erste große Blockadetag der Letzten Generation (LG), die seitdem versucht, die Hauptstadt mit regelmäßigen Aktionen »stillzulegen«. Einige Meter weiter hatten die Beamten kurz zuvor eine Straßenblockade der Letzten Generation aufgelöst. Während die Polizei noch damit beschäftigt war, setzten sich vier weitere Aktivist:in­nen, darunter die bekannte LG-Sprecherin Carla Hinrichs, direkt vor eine nahegelegene Autobahnausfahrt. Innerhalb weniger Minuten staute sich der Verkehr, die ersten Autofahrer stiegen aus. Die Stimmung war gereizt, manche beschimpften die Aktivisten als »dumm«, andere wollten diskutieren.

Seit Mittwoch, dem 19. April, protestiert die LG täglich in Berlin, mit Kundgebungen, Demonstrationen und andere Aktionen. Seit Montag, dem 24. April, veranstalten die Aktivist:innen verstärkt Straßenblockaden; Ziel ist der »Stadtstillstand«. Dadurch soll die Bundesregierung in Sachen Klimaschutz zum Einlenken gebracht werden. Regelmäßig wurde der Verkehr an mehreren Stel­­len in der Innenstadt blockiert. Von Stillstand ist die Hauptstadt bislang freilich weit entfernt.

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