Homestory #16/23
Es wird Frühling! Na ja, zumindest so langsam. In Berlin, wo die Redaktion ihrer Lieblingszeitung residiert, sind dunkle Wolken aufgezogen. Nein, nicht weil der neue designierte Regierende Bürgermeister hier Kai Wegner heißt und nur im Schlepptau mit der Ex-Regierenden und Ex-Doktorin Franziska Giffey zu haben ist – obwohl das an sich schon düster genug wirkt. Nein, Wolken sind ganz buchstäblich aufgezogen, aus denen es immer mal wieder regnet. Manchmal aber schleicht sich ein Sonnenstrahl durch, über den man sich eigentlich freuen könnte, würde er nicht auf ein Fenster treffen und damit enthüllen, was einem im Winter entgangen ist, nämlich dass das Fenster mal wieder geputzt werden könnte.
In der Redaktion der Jungle World trifft das glücklicherweise nicht auf alle Fenster zu. Eines in der Küche ist so kaputt, dass sich das Putzen gar nicht lohnt. Ein dicker Sprung erinnert daran, dass der ausströmende heiße Dampf aus dem auf der Fensterbank stehenden Wasserkocher sich an der Scheibe nicht wirklich gut mit der kühlen Außentemperatur vertragen hat. Seitdem klafft ein mit Pappe und Klebeband dürftig geflicktes Loch in dem Fenster.
Waren Sie mit einem Artikel nicht einverstanden? Machen Sie was draus, und putzen Sie Ihre Fenster mit der Jungle World!
Der Rest muss aber natürlich trotzdem blitzeblank gemacht werden, und sicher ist das bei Ihnen zu Hause nicht anders. Nun besteht die Dialektik der Zeitung, die sie gerade lesen, nicht nur darin, dass sie voller Informationen steckt, sondern dass man die durchgelesene Print-Ausgabe auch hervorragend dazu benutzen kann, so einem Fenster dazu zu verhelfen, völlig streifenfrei zu sein.
Waren Sie mit einem Artikel nicht einverstanden? Quillt Ihre Wohnung vor lauter Zeitungsstapeln über? Machen Sie was draus, und putzen Sie Ihre Fenster mit der Jungle World! Und zwar folgendermaßen: Damit alles glatt läuft, muss Ihr Fenster nach der üblichen Reinigung mit Glasreiniger und Lappen noch ordentlich feucht sein, am besten tauchen Sie den Lappen noch einmal ins Wasser und fahren über die Scheibe.
Eine Seite der Jungle World knüllen Sie dann zusammen (natürlich erst, nachdem Sie sichergestellt haben, dass Sie alles gelesen haben und keins der schönen Bilder ausschneiden wollen, um damit den Kühlschrank oder die Toilettenwand zu dekorieren), und zwar so, dass Sie in ihrer geballten Faust das Papier fest gefasst halten, während sich gleichzeitig eine flache Schicht Papier vor den Fingern bildet.
Jetzt ist Muskelkraft gefragt: Wischen Sie jetzt mit ordentlich Druck die Fensterscheibe mit kreisenden Bewegungen so lange ab, bis kein Wasser und keine Streifen mehr zu sehen sind. Und keine Sorge, die Druckerschwärze bleibt auf dem Papier. Nun haben Sie wieder den Durchblick, nicht nur, weil Sie Ihre Lieblingszeitung gelesen haben, sondern auch, wenn Sie nach draußen schauen.