Von Tunis nach Teheran

In Saudi-Arabien hat die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe gegen die seit drei Jahren inhaftierte Schiitin Israa al-Ghomgham gefordert. Das berichten die Menschenrechtsorganisationen European Saudi Organisation for Human Rights (ESOHR), die in London ansässige ALQST und Human Rights Watch (HRW). Damit ist sie die erste Frau in Saudi-Arabien, der aufgrund von politischen Vorwürfen die öffentliche Enthauptung droht; Hinrichtungen von Frauen wegen anderer Delikte wie etwa Ehebruch oder „Hexerei“ sind in dem Land allerdings nicht selten.

Fast täglich werden neue Skandale um den Vorsitzenden der britischen Arbeiterpartei bekannt. Jeremy Corbyn scheint der Inbegriff des antiisraelischen Linken in Europa und benimmt sich auch so.

Das finden inzwischen auch Leute, die sich durchaus einem propalästinensischen Lager zurechnen. So etwa rechnet John Strawson mit Corbyns Nähe zur Hamas in einem Beitrag für die Times of Israel ab:

Seth. J. Frantzman erklärt in der Jpost, warum der Islamische Staat in gewisser Hinsicht gewonnen hat, auch wenn er militärisch besieht wurde:

Mein Freund hat nach seiner Flucht aus Syrien nach Deutschland alles richtig gemacht.  Sobald es möglich war, hat er sich eine Arbeit gesucht. Er hat bereits in Syrien als Handwerker gearbeitet und ist in seinem Fach sehr versiert und arbeitet nun in seinem Spezialgebiet. Aber natürlich ist die Stelle befristet und selbstverständlich bekommt er nicht denselben Stundenlohn wie seine Kollegen, schließlich ist er nach deutschem Maßstab ungelernt.

Allerortens begehren die Iranerinnen und Iraner auf. Was sie eint, ist die Hoffnung auf einen Sturz des Regimes. Deutschland aber hört nicht nur weg, sondern geriert sich als dessen Helfer in der Not.

In Tunesien demonstrierten kürzlich Tausende von Islamisten gegen die geplanten Reform der repressiven Gesetzgebung gegen Homosexuelle:

Thousands of Muslim fundamentalists protested Saturday [Aug. 11] in front of the nation’s parliament to decry proposals in a government report on gender equality that they claim are contrary to Islam.

Nach den Blogeinträgen des ex-muslimischen Aktivisten Amed Sherwan vom 7. August 2018 und vom 9.

Opposition activists claim that the Turkish military has given assurances against any pro-Assad offensive on Idlib Province in northwest Syria.

According to the activists, Turkish officers at an observation post in neighboring northern Hama Province told local elders that there will be no ground assault.

Weitgehend unbeachtet von der so genannten Weltöffentlichkeit geht der Bürgerkrieg im Jemen unvermindert weiter. Man hört mal etwas, wenn eine neue Offensive gestartet wird, die UN vor Choleraepidemien und Hunger warnt oder aus Schulbusse statt Gegner Ziele von Luftangriffen werden.

Stück für Stück erobern Assads Truppen mit Hilfe Russlands und des Iran Syrien zurück. Jetzt scheint Idlib dran zu sein. Die selbsernannten Freunde Syriens, also die Europäer und die USA werden auch hier zuschauen, einen Ort, an den die Menschen fliehen können gibt es nicht, die Offensive scheint nur noch eine Frage der Zeit:

Abdulkader Saleh Mohammad erklärt in der Huffington Post, warum Menschen aus seinem Heimatland fliehen und wieso Zusammenarbeit mit dem dortigen Regime alles nur schlimmer macht:

Die Europäer fallen immer wieder auf dieselben Lügen herein. Oder sie wollen darauf hereinfallen.

Sie glauben, mit den korruptesten und brutalsten Regimen Afrikas verhandelnzu können. Nur damit weniger Afrikaner nach Europa fliehen.

Wenn etablierte volkswirtschaftliche Praktiken auf anatolische Dorfvorsteherlogik prallen.

Langsam spricht sich auch in Europa herum, dass die jüngsten Massenproteste im Iran keine kleinen lokalen Ereignisse mehr sind, sondern durchaus an die Protestbewegung von 2009 heranreichen. Nur spricht diesmal auf den Straßen des Iran niemand mehr von Reform. Die Forderungen sind klar und deutlich: Es geht um ein Ende der Islamischen Republik, also im Sprachgebrauch der vergangenen Jahre ganz konkret um regime change.

Aus der Presse.at:

Immer wieder flüchteten sich Syrer in die nördliche Provinz Idlib. Auch Rebellen und ihre Angehörigen sowie ausländische Kämpfer wurden nach Evakuierungen dorthin gebracht. Einen „Abladeplatz“ für vertriebene Zivilisten und Kämpfer nannten die Vereinten Nationen die Provinz einmal. Doch was, wenn der Krieg in die Rebellenbastion kommt, wenn die Kämpfe auch an diesem Zufluchtsort zunehmen, so wie sich das jetzt abzeichnet?