Hollywood-Star Angelina Jolie hat sich für ihr Regiedebüt heiklen Stoff ausgesucht: den Bosnien-Krieg der neunziger Jahre. Für großen Protest in Bosnien-Herzegowina sorgte das Gerücht, dass sich im Drehbuch zu Jolies Film eine bosnische Muslimin, die in einem Internierungslager gefangen ist, in ihren serbischen Vergewaltiger verliebt. Vor allem Bakira Hasecic, Vorsitzende der Organisation »Žene žrtve rata« (»Weibliche Kriegsopfer«), die sich den Opfern systematischer Vergewaltigungen widmet, hatte heftig gegen Jolies Filmprojekt protestiert. Doch nicht alle Opferorganisationen lehnen den Film ab. Enisa Salcinovic von der Organisation »Savez Udruženja Logoraša« (»Vereinigung der Internierten«) widerspricht Hasecic und wirft ihr nationalistische Stimmungsmache vor.